Die Mitte

Die Stufen zur Freiheit
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.
 (Henry David Thoreau)


Das Spiel der Schöpfung
Die Struktur unseres Bewewußtseins umfasst eine Vielzahl von Ebenen auf dem Weg zur absoluten Freiheit. Man kann dies so definieren, dass er kein abgegrenztes Etwas, sondern einen flexibel veränderbaren Bewusstseins- bzw. Wahrnehmungsrahmen gibt . Wie bestimmte psychische und spirituelle Erfahrungen zeigen, kann dieser Wahrnehmungsrahmen sich auf andere Menschen, Dinge oder sogar auf das ganze Universum ausdehnen. So gibt es natürlich auch auf der Seelenebene  keine echte Trennung. Der gesamte Möglichkeitsraum lässt sich als reine Bewusstseinsstruktur interpretieren, in der mehr oder weniger stark individualisierte "Wesen", die jedoch alle Teil eines Ganzen sind, unterschiedliche Realiätsebenen erschaffen. Die höchste Bewusstseinsebene, die man mit diesem Begriff belegen könnte, beinhaltet einerseits alles, was existiert oder existieren könnte. Andererseits besitzt sie selbst aus höchster Sicht keine Struktur, da Struktur erst dadurch entsteht, dass das Bewusstsein aus der Überlagerung aller Möglichkeiten einzelne herausfiltert. Wir alle sind Teil dieser höchsten Bewusstseinsebene – der Unterschied zwischen Mensch und Gott besteht lediglich in der Wahrnehmungsperspektive. Die Hierarchie des Bewusstseins ist gewissermaßen eine stufenweise Einführung des Beobachter-Konzeptes in immer feiner abgestufte Realitäten, bis hin zu dem was wir als hautbegrenzten Körper erfahren. Hier haben sich  unsere Seelen  so stark an den materielle Körper gebunden, dass ihr göttlicher Ursprung in Vergessenheit geriet.
Eine Seele ist damit also die Bewusstseinsstruktur innerhalb des Möglichkeitsraumes, die sich selbst als eine vom Rest des Multiversums mehr oder weniger abgegrenzte Einheit betrachtet. Das Bewusstsein eines Individuums lässt sich prinzipiell beliebig weit ausdehnen, bis es den Zustand der Vereinigung mit dem gesamten Kosmos erreicht und den Möglichkeitsraum in seiner Gesamtheit umfasst, der strukturlose ist und dennoch alle Realitäten beinhaltet. Jede Seele ist ein Teilaspekt einer übergeordneten Gruppenseele, diese wiederum ist Teil einer noch umfassenderen Bewusstseinsstruktur usw. – bis zur höchsten Bewusstseinsebene, die alles umfasst, was existiert ( die Welle im Ozean)
Die Schöpfung ist eine unendlich differenzierte Aufspaltung des kosmischen Bewusstseins in einzelne Bewusstseinsinstanzen, die sich gegenseitig wahrnehmen und dadurch die Vielfalt dessen, was existiert, erschaffen und erleben.


Der Ozean und die Sonne.     Skizze Sonne 3
Mit einigen Skizzen möchte ich Ihnen eine grobe und stark vereinfachte Vorstellung davon geben wie wir das Zusammenspiel der unterschiedlichen Bewusstseinskräfte in uns sehen können:
Stellen wir uns einmal vor in unserem Innern strahlt eine riesige kraftvolle Sonne. Aus ihrer Mitte heraus nährt sich unsere Lebensenergie,  strahlt unser Bewusstsein in unseren Geist und schließlich in unseren Körper. Sie ist unsere Mitte, unsere Kraftquelle.
In der Sonne sind auf verschiedenen Ebenen all unsere Anlage, Talente und Potentiale verborgen. Die Sonne , so unterstellen wir stark vereinfacht möchte dass wir lange, gesund, und schöpferisch leben. Sie möchte dass wir die Fülle in uns mit all ihren Potentialen und Möglichkeiten erkennen,annehmen, entfalten und mutig leben.

Stellen wir uns ferner vor auf dieser Sonne liegt nun eine Staubschicht. Zeichnen wir sie in unser Bild einfach als eine dicke Kiste (UB) über die Sonne. Dies ist unser Unterbewusstsein mit seinen verschiedenen Schichten. Es ist voll von Konditionierungen und Erinnerungen an beherrschende Erlebnisse die sich wie kleine Krater in die Kiste eingefressen haben.  Freude und Schmerz der Seele lassen  im UB verschiedene Bilder zurück. Diese gesammelten Eindrücke formen unseren Charakter und unsere Überzeugungen. Es ist die Gesamtsumme der Neigungen und geistigen Ausrichtungen. Auch wenn Leid und das Böse oftmals der bessere Lehrer sind, so sind Leid und Glück bei der Bildung unserer Persönlichkeit gleichwertige Faktoren. Dazu kommt ein Sammelsurium von Konditionierungen und Prägungen aus der Kindheit, dem gesellschaftlichen Leben und den erfahrenen Beziehungen. Sie alle bilden sozusagen die Staubschicht über der Sonne und verhindern sozusagen deren Durchscheinen durch die Kiste hindurch.
Oberhalb der Kiste befindet sich eine weitere sehr kleine und dünne Kiste (V).
Bezeichnen wir diese einmal als unseren Verstand. Um die Abmässungen richtig darzustellen, müssten dieser sagen wir 5 mm großen Schicht eine  5 km dicke Schicht an Unterbewusstsein gegenüberstehen hinter der sich dann eine Sonne über das gesamte Universum hinaus erstreckt.
In dem Bereich V, an der unmittelbaren Grenze zu unserer Umwelt sind wir nur oberflächlich aufmerksam, das ist der Fall, wenn wir z. B. im Supermarkt einkaufen und unsere Aufmerksamkeit von einem Artikel zum anderen driftet. Es ist die niedrigste Ebene der Bewusstheit wo wir ganz in der Welt der Materie und Vorstellugen verhaftet sind. Im Bereich UB dagegen  sind wir tief konzentriert. Wir merken das beispielsweise daran, wenn wir in ein spannendes Buch vertieft sind und dann  plötzlich herausgerissen werden, weil uns jemand stört. Auf der Ebene V halten wir uns die meiste Zeit unseres Alltags auf.  Es ist der Bereich unseres Alltagsbewusstseins. Die Ebene B empfinden wir als etwas Angenehmes. Umso tiefer wir uns in Ebene UB versenken desto entspannter, klarer und gelassener werden wir. In einer Zeit der Unruhe und Hektik ist das Störfeuer der Gedanken und der unterbewussten Automatismen, Muster und Glaubenssätze jedoch so stark, dass es kaum gelingt Zeit und Ruhe zur Versenkung zu finden. So treibt uns  unser Überlebenscomputer die meiste Zeit mit wenigen Momenten der Bewusstheit durch den Tag und durch das Leben. Nun wissen wir, dass wir ständig einen Strom von Gedanken haben, die uns durch den Kopf gehen. Gedanken sind das, was uns nachts z. B. am Einschlafen hindern kann. Gedanken sind aber auch eine Form konkreter Energie. Träger unseres Bewusstseins ist unser Nervensystem. Wenn wir denken, fließt in unserem Nervensystem Strom – Elektrizität. Es ist nicht viel, lässt sich aber gut messen.  Wenn wir nun an die Fülle von Gedanken denken, die wir ständig haben, dann muss es irgendwo eine unerschöpfliche Quelle an Energie geben, aus der wir diese Energie beziehen. Die Energiequelle ist die Sonne in uns. Aus dieser Quelle beziehen unsere Gedanken ihre Energie. Ein Impuls zu einem Gedanken entsteht nun immer hier, an der Grenze zwischen diesem Reservoir unmanifestierter Energie. Er tritt immer ganz unten – in der subtilsten Ebene unseres Bewusstseins – in unsere Nervensystem ein, steigt dann auf wie eine Blase im Wasser, wird dann immer größer, bis er hier (B), an unserer Bewusstseinsschwelle platzt und wir ihn wahrnehmen. Jeder Impuls, der hier entsteht, hat grundsätzlich die Intension, dass wir uns besser fühlen. Eigentlich bräuchten wir nur immer unseren intuitiven Impulsen folgen und wir würden uns automatisch besser fühlen.
Wenn beispielsweise der Impuls entsteht „du bist müde, du musst dich hinlegen, damit du dich besser fühlst“, dann bräuchten wir diesem Impuls nur zu folgen und würden uns automatisch energievoller fühlen. Nun ist unser NS aber nicht so rein wie dieses Papier: In unserem Nervensystem befinden sich Verspannungen, so genannte Stresse oder Blockaden, durch die sich der Impuls hindurchquälen muss. Und aus dem Impuls du bist müde, du musst dich hinlegen, damit du dich besser fühlst“ wird dann, wenn er an unserer Bewusstseinsschwelle ankommt „du bist müde, du musst einen Kaffee trinken, damit du wacher wirst.“
So ist die „innere Stimme“ die häufig auch „Intuition“ genannt wird das Sprachrohr dieser inneren „Weisheitsinstanz“ innerhalb unserer Sonne. Um sie wahrzunehmen erfordert es regelmäßige Zeitphasen der meditativen Versenkung. Solche Phasen der inneren Stille öffnen Tore zur Wachheit um Wahrheit und Täuschung unterscheiden zu können. Die Stille fördert zudem die Selbstanbindung und schafft Mut und Tatkraft um die Impulse und Erkenntnisse praktisch umzusetzen. Wenn es gelingt im Lärm des Alltags solche Impulse aufzufangen, sie achtsam wahrzunehmen und schließlich vertrauensvoll in die Tat umzusetzen sind wir einen großen Schritt weiter auf einem Weg, der uns das sichere Gefühl vermittelt das es der richtige ist.

Dem gegenüber steht die laute Stimme der Ratio. Ständig abgleichend mit den bisherigen Erfahrungen, stets vordergründigen Vorteil zu haben und Nachteil zu vermeiden drängt uns diese Stimme dazu die bisher bewährten Bahnen nicht zu verlassen. Zu stark sind die Inprints, die „schlechten“ Erfahrungen, zu groß die Angst sie noch mal erleben zu müssen. So ziehen wir es, einer menschlichen Trägheit folgend, vor alte Überzeugungen nicht zu überprüfen und bewährtes immer und immer wieder zu wiederholen. Wir folgen somit einer Schmerzvermeidungsstrategie oder besser direkt einer Überlebensstrategie die da heißt: Duck Dich und verhalte dich still – riskiere nichts, dann kann dir auch nichts passieren. Lieber leiden als etwas zu verändern, lieber weiter etwas tragen als es abzulegen. Lieber jeden Tag das gleiche Spiel spielen statt etwas neues bisher nicht da gewesenes auszuprobieren.


Die Ursache des Leids in der Welt ist die verbreitete  Überzeugung das Vergnügen das erstrebenswerteste sei. Nicht Vergnügen ist das Ziel des Lebens sondern Erkenntnis. Das ist das Ideal das die fernöstlichen Philosophie uns vorstellt. Im Karussel des Lebens erkennt der Mensch mit zunehmenden Alter immer deutlicher das er  in Wahrheit nicht nach Glück sondern nach Erkenntnis strebt. Das Freude und Schmerz beides große Lehrer sind und das es vom Leidvollen  ebensoviel zu lernen gibt wie vom Guten. Beide, Freude und Schmerz lassen wenn sie unsere Seele berühren verschiedene Bilder auf ihr zurück. Diese gesammelten Eindrücke bestimmen mit unseren Charakter. Unser Charakter ist letztlich eine Ansammlung von Neigungen, Anlagen und all unserer geistigen Ausrichtungen. Gut und Böse haben gleichen Anteil an der Charakterbildung und manchmal ist Leid ein besserer Lehrer als Glück, denn dieses macht bekanntlich bequem und nachlässig. Studieren wir die die großen Charaktere unserer Geschichte so finden wir in den meisten Fällen, dass Leid sie mehr gelehrt hat als Glück. Armut hat mehr gelehrt als Reichtum und Schicksalsschläge haben ihr inneres Feuer mehr entfacht als Lobpreisungen.
All die gesammelten Erkenntnisse sind jedoch im Menschen selbst verborgen. Sie kommen nicht von außen. Was ein Mensch erkennt ist letztendlich nur das was er in sich wiederentdeckt und enthüllt. Was ein Mensch lern, ist in Wirklichkeit das, was er entdeckt wenn er den Schleier vor seiner eigenen Seele ( vor der Sonne beseitigt).
Wir wir in den Geschichtsbüchern lesen können, hat Newton die Gravitation entdeckt. Hat sie irgendwo in der Ecke gelegen und auf ihn gewartet ? In  der Tat, sie saß in seinem Kopf und als die Zeit reif war, kam sie heraus… Alle Erkenntnis die je gefunden wurde stammt aus dem Bewusstsein, hier befindet sich die gesamte Bibliothek des Universums. Die äußere Welt liefert nur die Anregungen um den Geist zu studieren, so wie das Fallen eines Apfels Newton die Anregung gab in seinem Geist nachzuforschen und neue Gedankenketten zuzulassen.
Wie Funken in einem Feuerstein so existiert Erkenntnis im Geist und Anregung von außen ist nur die Reibung die sie hervorbringt. So ist es mit all unseren Gefühlen und Handlungen die sich als Eindrücke in unser Unterbewusstsein eingeprägt haben. Jeder Gedanke, jede Handlung egal ob gut oder schlecht sinkt ins Unterbewusstsein herab und wird dort aufbewahrt. All diese Eindrücke bezeichnet man als Karma. Karma bindet Energie und behindert den Weg zur Freiheit der Seele. So wie Handlung Karma schafft, so ist es auch durch  Erkenntnis und nachfolgende Handlung wieder zu verbrennen.


Wellen im Ozean        Skizze Welle 4
Wie in allen Kulturen liegen die Ursprünge des Ganzheitsdenkens in der Naturmystik, in der Wissenschaft, Philosophie und Religion wurzeln und wo bereits wesentliche Ideen des westlichen und östlichen Denkens vorhanden sind. Eine im Abendland besonders einflussreiche Schule dieser Naturmystik ist die so genannte „hermetische Tradition“, die auf den ägyptischen Philosophen Hermes Trismegistos zurückgeht. 42  spätantike Schriften formulieren in den so genannten „Tabula Smaragdina“ die Grundgedanken der hermetischen Tradition. Sie beinhaltet die Überzeugung von der unauflösbaren Zusammengehörigkeit des Menschen mit dem übrigen Sein. Wie oben so unten ist alles Seiende trotz seiner Gegensätzlichkeit eines. Im deutschen Humanismus kommt die hermetische Überzeugung zum Beispiel in der Heilkunde des Paracelsus zum Ausdruck. Hier heißt es: „Man muss verstehen, dass der Mensch die kleine Welt ist...dass alle himmlischen Läufe, irdische Natur, wässrige Eigenschaft und luftiges Wesen in ihm sind“.
Der Naturmystiker Jakob Böhme sieht in der Natur ein Netzwerk von dynamischen Kräften die miteinander in Beziehung und wechselseitig voneinander abhängig sind. Er bezeichnet sie als identisch mit dem Göttlichen (Gott = Natur). Diese einfache Formel enthält den tiefsten metaphysischen Grund, warum Menschen mit der Natur ökologisch umgehen sollen, sie achten und ehren und nicht zerstören sollen. Goethe nun ist die eigentliche zentrale Gestalt in der Entwicklung des ökologischen Ganzheitsdenkens. Naturforschung, Naturreligion und Naturphilosophie hat mit 14 Buchbänden einen großen Raum eingenommen. Für ihn war klar: „In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in Verbindung mit dem großen Ganzen stehe“ Er bekennt sich zu der tiefen Anschauungsweise die ihn Gott in der Natur und die Natur in Gott sehen lässt. Diese Vorstellungsart sieht er als den Grund seiner ganzen Existenz. Aus seiner Sicht erscheinen alle Phänomene als untrennbare Teile eines großen kosmischen Ganzen, als verschiedene Manifestationen der gleichen letzten Wirklichkeit. In solcher Erfahrung der Natur besteht für ihn ein enger Zusammenhang zwischen Wissen und Gewissen, zwischen Wissenschaft und Ethik, zwischen Verstand und Intuition, zwischen Denken und Anschauen. Seine Sichtweise der untrennbaren Verkettung von Gott, Natur, Leib und Seele führte ihn auch zu der Gleichung von Erkenntnisgegenstand (Objekt) und Erkenntnisorgan (Beobachter). So formulierte er: „War nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnte es nie erblicken“
Später kommen wir noch einmal auf die entscheidende Rolle des Beobachters zurück wenn es dann heißt:  „Würde keiner zum Mond schauen, gäbe es ihn nicht“…

Über die Natur und ihre evolutionäre Kraft
Ein „metaphysisches Agens“, so nannte der berühmte Philosoph Karl Popper diese  jedem Lebewesen innewohnende „Sonne“, die die Evolution steuert und immer weiter zu höherem antreibt. Eine in uns befindliche Kraft der Mitte, die alles Kranke aus sich selbst zu heilen versucht, die es „gut“ mit uns meint und die grundsätzlich bestrebt ist uns den Weg zu weisen zu einem langen, erkenntnisreichen ,gesunden, tatkräftigen  und freudvollen Leben. Entsprechen wir diesem „Evolutionsvorsatz“ und folgen ihm, so leben wir in Einklang mit der Natur und der Idee des Schöpfers. Jedes Zuwiderhandeln gegen die Natur und der ihr innewohnenden Vernunft bedeutet demnach ein Verstoß gegen die Gebote der göttlichen Vernunft und eine Verletzung der göttlichen Ordnung.  Verstößt der Mensch also gegen diese gottgewollte Harmonie indem er nicht im Einklang lebt mit den Gesetzen der Natur (bzw. Vernunft), reagiert die Natur unweigerlich mit Krankheit. Befindungsstörungen, Symptome und Krankheiten also als Alarmsignale, als Aufforderung wieder auf den Weg der Vernunft (= Natur) zurückzukehren um die Harmonie wieder herzustellen. Diese Selbstheilungskräfte der Natur, die in uns wohnen - die Griechen nannten sie "Syneidisis, das biologische Gewissen des Körpers" - streben die erneute Versöhnung mit der Natur bzw. mit der Vernunft an indem die Erkenntnis reift, niemals von ihr getrennt worden zu sein.
Hier liegt der Ansatzpunkt an dem sich Glaube und Vernunft treffen. Schon die Philosophen der Antike setzten die Natur nicht nur mit den Göttern gleich, sondern auch mit der Vernunft. Natürlich leben bedeutete für sie vernünftig und damit gottgefällig leben und mit dem Herzen dabei zu sein.

Das Spiel des Lebens und seine goldenen Regeln
Es war der antike Philosoph Hermes Trismegistos der erkannte, dass das Geburtsbild eines Menschen sowohl seine Anlagen als auch seinen Lebensplan und seine Lebensaufgaben analog widerspiegelt.
Bezieht man diese Erkenntnisse in die praktische Psychologie mit ein ergibt sich ein  recht effektives Werkzeug zum Verständnis und besseren Bewusstheit des individuellen Schicksaals. Es eröffnet Einblicke in das eigene Potential, in angeborene Qualitäten, Stärken wie Schwächen.
Es schafft ein neues Verständnis des Lebens indem es z.B. aufzeigt ob man seine Fähigkeiten und Anlagen entwickelt hat und lebt, oder ob man sie ignoriert oder gar verdrängt, so dass sie an anderer Stelle wieder in die Sichtbarkeit treten.
So können Probleme oder seelische Konflikte in die Außenwelt projiziert werden oder sie werden somatisch in Form einer Krankheit ausgetragen. Jede Konfliktkonstellation in der psychischen Struktur eines Menschen findet ihr Analogiebild in der Außenwelt oder im Körper in den Organen, die symbolisch dem seelischen Problem entsprechen.
Nach dieser Sichtweise ist Krankheit Ausdruck einer natürlichen Aufforderung bisherige Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Maßstäbe einer kritischen Überprüfung zu unterziehen und ggf. zu korrigieren.
Mit anderen Worten wird gegen ein Lebensprinzip verstoßen indem z.B. eine Fähigkeit oder Anlage nicht wirklichkeitsadäquat gelebt wird, so kann sich eine Krankheit manifestieren.
Je mehr Anlagen ein Mensch in seinem Leben in die Tat umsetzt, umso harmonischer wirkt er auf seine Umwelt. Lebt ein Mensch mit vollem Bewusstsein all seine Potentiale und Anlagen so befindet er sich in vollkommener Harmonie mit seiner Göttlichkeit und damit dem göttlichen an sich. Er ist von Licht durchleuchtet, da er spürt, das er als Welle Teil des Ozeans ist.  Dabei stellt die Welle die Schichten der Seele bzw. des Bewusstseins dar, der Ozean die Göttlichkeit, das Universum, alles was ist.
Findet im anderen weitaus häufigerem Fall der Mensch keinen Zugang zu seinen Anlagen, da er nichts von ihnen spürt oder sie nicht umsetzten kann, oder sie verdrängt, so begegnen sie ihm in Form von Menschen oder Situationen die sein Schicksal gestalten. Dies beruht aus Lebensgesetzen die vor Urzeiten definiert und niedergeschrieben wurden und bis heute Gültigkeit haben.

Wir könnten der Sonne entgegen in den Süden ziehen.... Die meisten können das nicht!  Aber wir alle können täglich morgens und abends meditieren und uns unserer inneren Sonne erfreuen. Eine der Segnungen der Meditation ist das Ansammeln von Lebensenergie. Das geschieht „automatisch“ wenn wir meditieren und unserem Körper Zeit zur Ruhe und zum Auftanken geben. Meditation  und die mit ihr einhergehende  Zunahme von Lebensenergie bringt unser Energiesystem ins Gleichgewicht und stärkt unsere Mitte. Dann haben wir genug Energie, um unsere Wünsche und Pläne zu verwirklichen. Es hört sich fantastisch an, aber es ist Fakt: Die Menge der uns zur Verfügung stehenden Energie, die Kraft unserer Mitte bestimmt das Maß an Erfolg, Lebenskraft, Schönheit, Spiritualität, Harmonie, Entscheidungsfähigkeit, Zufriedenheit und Freude. Und nicht nur das: Nach der Stärkung der Mitte reinigt sich unser System, Ordnung und Struktur werden verstärkt, gesundheitsfördernde Therapien werden unterstützt, körpereigne Kräfte werden verstärkt, Kreativität und Schöpfungskraft nehmen zu. Ausreichend viel Energie lässt uns leichter  „Ja“ sagen zu unserem Leben.

1. Das Prinzip des Geistes
Die Quelle des Lebens ist unendlicher Schöpfergeist. Die Schöpfung ist mentaler Natur, der Geist herrscht über die Materie. Alles geistige und geistig geschaffene unterliegt ständigem Wandel durch geistigem Wachstum. Es gibt keinen Stillstand, nur unentwegte Bewegung. Alles  so geschaffene  unterliegt unserem bewussten oder unbewußten letztlich aber freien Willen.

Das Bewusstsein bestimmt das sein.  Gedanken sind reine Schöpferkraft. Unsere  Vor-Stellung von dem was ist  erschafft eine Realität wobei die Intensität der Intention, des inneren Wünschens und Sehnens die treibende Kraft darstellt. Das ausgesprochene Wort ist dabei die Tat der Gedanken, die das Denken zementiert.
Jeder Mensch kann darum jederzeit aus der Unwissenheit in das Wissen eintreten und bewusst das Erbe der Vollkommenheit dessen was ist annehmen. Dadurch verändert er seine Welt und schafft sie neu.

2. Das Prinzip von Ursache und Wirkung = KARMA
Jede Ursache hat eine Wirkung - Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt /zum Erzeuger zurückkehrt. Was wir sääen ernten wir.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat ist eine Ursache, die eine Wirkung hat. Es gibt also keine Sünde, keine Schuld, kein Zufall und kein Glück, sondern nur Ursache und Wirkung, die viele Jahrhunderte und Existenzen auseinanderliegen können und uns solange, bis sie von uns in Liebe angenommen und  aufgelöst worden sind, immer wieder konfrontieren.
Es gibt also auch kein Glück und keinen Zufall, denn "Glück" und "Zufall" sind nur Bezeichnungen für das noch nicht erkannte Gesetz. Nichts geschieht uns "zufällig"!


3. Das Prinzip der Entsprechungen oder Analogien
Wie oben - so unten, wie unten - so oben. Wie innen - so außen, wie außen - so innen. Die Außenwelt ist immer ein Spiegel unseres Inneren Bewusstseins. Sind wir in Harmonie mit uns selbst finden wir gleichermaßen  Harmonie in unserer Außenwelt.
Verändern wir uns, verändert sich unsere Realität

4. Das Prinzip der Resonanz oder Anziehung
Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Ungleiches stößt einander ab.
Negativität zieht Negatives an, Dunkles zieht Dunkles an, Hass zieht Hass an, Angst zieht Angst an, Sucht zieht Sucht an, Aggressivität zieht Aggressivität an - und wenn wir nicht innehalten und umkehren, setzen wir eine Spirale nach unten in Gang, die irgendwann nicht mehr zu stoppen ist und zu Depression, Verzweiflung, Unglück und Tod führt. „Dein persönliches Verhalten bestimmt Deine persönlichen Verhältnisse und Deine gesamten Lebensumstände. Die Gedanken, die Du denkst, die Gelüste, die Du hast, die Gefühle, die in Dir brodeln, ziehen entsprechende Energien an .
5. Das Prinzip der Harmonie, der Fülle und des Ausgleichs
Alles strebt zur Harmonie zum Ausgleich. Das Stärkere bestimmt das Schwächere und gleicht es sich an. Das Leben besteht aus dem harmonischen Miteinander, dem Geben und Nehmen der Elemente und Kräfte, die in der Sschöpfung  wirken. Durch Horten und Festhalten entsteht ein Stau, der zu Krankheit und Tod führt als Folge eines Irrtums: Das Leben unterstützt immer das, was Leben fördert, und was immer den Lebensfluss blockiert, wird geschwächt und muss gehen, weil es das Leben selbst behindert und in Frage stellt. Leben ist gegenseitiger Austausch, immerwährende Bewegung.
Indem wir das geben, was wir suchen, lassen wir den Überfluss in unser Leben ein. Indem wir Harmonie, Freude und Liebe geben, erschaffen wir in unserem Leben Glück, Erfolg und Fülle. 
Von der Fülle des Lebens bekommt man nur so viel, wie man sich selbst der Fülle gegenüber öffnen kann. Der Mensch öffnet sich, indem er alle bewussten und unbewussten Gedanken an Mangel und Begrenzung in sich auflöst, sich von allen alten Begrenzungen trennt und Neues, unbegrenztes wagt. Wer Fülle  nicht lebt, dem bleibt sie versagt.

6. Das Prinzip des Rhythmus oder der Schwingung
Alles fließt hinein und wieder hinaus. Alles ist Schwingung und in ständiger Bewegung-
 Der Pendelschwung zeigt sich in allem. Das Ausmaß des Schwunges nach rechts entspricht dem Ausmaß des Schwunges nach links. Rhythmus ist ausgleichend. Überwinde Starrheit und lebe Flexibilität. Alles, was starr ist, muss zerbrechen.
7. Das Prinzip der Polarität und der Geschlechtlichkeit (Sexualität)
Alles besitzt ein Paar von Gegensätzen. Die Gegensätze sind auf höchster Bewußtseinsebene Eins. Jedes Paradoxon soll in Einklang gebracht werden - in die Mitte - , nur so können wir uns der Wahrheit nähern.
Urteile und werte nicht. Verurteile nicht. Erkenne auch die Gegenmeinung an. Alle haben recht. Alles hat seine Berechtigung. Alles ist gut.
Alles besitzt männliche und weibliche Elemente. Beides ist Eins - eines ist nicht ohne das andere. Auch Du selbst bist männlich und weiblich zugleich. Lebe Deinen männlichen und weiblichen Aspekt gleichermaßen. Sei ausgewogen - im Gleichgewicht - in Deiner Mitte-sei eins


Gott – das Meer – alles was ist
Stellen wir uns die Sonne unseres vereinfachten Bildes einmal als eine Welle im riesigen Ozean vor. Jede Welle ist die Sonne, Teil des höheren Selbst eines Wesens. Über den Ozean sind alle miteinander verbunden, sind eins. Doch jede Welle hat nun seine eigene Sicht von der Welt. Die beiden erwähnten Kisten über der Welle (Sonne) wären dann in unserem Bild die jeweiligen Realitäten die sich die Wellen durch ihre Überzeugungen und ihr Bewusstsein kreieren. Sehen wir sie als Sprechblasen an. Jede Welle hat seine eigene ganz individuelle Sichtweise von der Realität. Die Sicht der Realität eines amerikanischen Soldaten im Irak wird sich dabei grundlegend unterscheiden von der Sichtweise eines gleichaltrigen jungen Mannes der gerade von einer Choraufführung auf dem evangelischen Kirchtag kommt. Beide leben in völlig unterschiedlichen Realitäten ebenso wie ein Börsenmakler oder ein Koch in einer Großküche oder eine ältere Dame in einem Altersheim mit seinen Augen eine ganz unterschiedliche Welt wahrnimmt.
Wir selbst also erzeugen mit unserem Bewusstsein unsere Realität.
Teilen wir nun die Welle (Sonne= das Selbst) in nochmals mehrere Ebenen so kommen wir beginnend mit der Spitze der Welle zu folgendem Bild:

Das Persönlichkeits- Selbst:  Es ist das mit dem wir uns auf der physischen Ebene identifizieren, was wir glauben zu sein. Ich heiße, ich bin ein..., ich bin…
Das Höhere Selbst: Es ist der Teil des Persönlichkeitsselbst der ausgerichtet ist auf Sinn und Perspektive dessen was unsere Seele in dieser Inkarnation erfahren möchte.
Das Seelen Selbst: Es ist der ewige Teil von uns, der alle Lebenserfahrungen aller Inkarnationen, die physischen wie die nicht-physischen umfasst.
Monade: Das ist der Bereich wo  die Welle beginnt sich aus dem Ozean zu erheben. Es ist der Punkt an dem wir uns als etwas anderes als „Alles – was – ist“ individualisieren. Hier an diesem Punkt fällt eine Ent-scheidung. Hier geht das „Du“ oder „Ich“ aus Gott (alles-was-ist) hervor. Dabei bleibt es eins mit Gott – nur umso höher sich die Welle erhebt desto mehr wird dieses Wissen nur noch zu einer vagen Erinnerung. Die Spitze der Welle, das „ich“ will immer etwas erreichen, es ist voller Sehnsüchte, ihm fehlt immer etwas weil es sich von der Fülle ( alles was ist) so weit entfernt hat, das es nun hektisch hinter falschen Karotten herläuft obwohl doch alles da ist und in Wirklichkeit gar nichts verloren ( getrennt) ist. Es ist nur unsere Vorstellung die dies glaubt.
Wer bin ich also ?
Die edelste Frage des Mensch-Seins ist die Suchfrage: Wer bin ich? Die edelste Antwort: Ich bin ich. Die richtige Antwort ist der „Ich-lose Zustand”   Ramana Maharshi
Im ichlosen Zustand (Himmel) steigt der Wurzelgedanke aller Gedanken (Wolken) der “Ich”- Gedanke auf. Der Hauch von “Ich bin” als Empfindung des Existierens, des Da-Seins, ist das einzige noch empfindbare, wahrnehmbare für uns Menschen. Stille und Ruhe macht sich im Bewusstsein breit, wenn diese Empfindung endlich einmal vorherrscht. Schauen Sie Ihrem Partner einmal in die Augen ohne ihn zu fixieren. Lassen Sie alle Identifikationen, alles was hinter das Ich bin kommt, Ich bin …dies und das (traurig, Mann, Frau,Vater, ärgerlich etc.) im Geistigen los. Je weiter sie kommen, desto ruhiger werden sie. Sie werden wieder zu dem/der, die sie immer waren, nämlich “Ich bin”. Alle falschen Mäntelchen/Rollen haben sie wieder ausgezogen und verbleiben in der Nacktheit des Ich bin. Sie hält solange an wie kein aufsteigender Gedankeninhalt für das wirklich “stille” Ich gehalten wird. Sobald ich wieder denke und fühle “Ich bin…traurig” so ist das “Ich bin” mit der Empfindung von Traurigkeit verschmolzen, ebenso wie sich das Meer plötzlich für eine Welle ( Bewegung/Maya) hält. Das ist der essentielle Fehler. Jeder Mensch ist in seinem Herz bereits dieses Meer.
Was können wir praktisch tun, um diesen ichfreien “Zustand” des relativen Glücks erfahren zu können und damit das tägliche Leid überwinden? Die Antwort ist knallhart: Nichts. Denn alles Tun führt uns nur von dem fort, der wir sind. Warum? Jegliches Tun hat ein “Ich” als Zentrum seines Handelns. Ich … schreibe, turne, lese, schlage, weine, hasse, liebe. Wir können nur erkennen, das jedem Tun (Ich-Welle) das Meer, das ICH, zugrundeliegt. Wir können erkennen, das das Meer, das Wesentliche, das Essentielle, die Gegenwärtigkeit, das Bewusstsein all unserer Wahrnehmungen ist. Das, was “Wir“ sind, ist nicht das Objekt auf das sich die Aufmerksamkeit (WIR) wie ein Bewusstseinsstrahl richtet. Wir reden solange als Welle bis wir erkennen das wir der Ozean sind und schon immer waren, so wie absolut alles Ozean ist. Die Spitze der Welle, das „ich“ will immer etwas erreichen, es ist voller Sehnsüchte, ihm fehlt immer etwas weil es sich von der Fülle ( alles was ist) so weit entfernt hat das es nun hektisch hinter falschen Karotten herläuft obwohl doch alles da ist und in Wirklichkeit gar nichts verloren ( getrennt) ist. Es ist nur unsere Vorstellung die dies glaubt. Wir glauben leicht es gäbe das draußen etwas das uns glücklich machen kann. So trennen wir uns von uns selbst. Durch Sehnsüchte und Wünsche bringen wir zum Ausdruck das wir vergessen haben, dass wir bereits in Fülle sind und es uns an absolut nichts fehlt.
Viele haben Angst vor dem Weg nach innen und suchen daher lieber im Außen ihr Glück. Doch es dauert lange bis man erkennt, dass Sehnsüchten immer neue folgen und niemals vollständig ausgelebt werden können. Das alles nicht zur wirklichen Erfüllung geführt hat und niemals führen wird. Diese meist erst späte Erkenntnis lässt einen umkehren und sich der eigenen Mitte zukehren. Bewußt leben und sich selbst beobachten. In Balance leben durch Meditation und Verbindung zum Kern. In der Erkenntnis wer „Du“ wirklich bist wird die Identifikation mit dem Mensch-sein verlassen
Die Identität mit dieser Bewusstheit/Aufmerksamkeit ist das Ankommen im Zuhause, das wir nie verlassen haben, nur verloren glaubten, denn das Bewusst-Sein war als WIR immer anwesend. Die Idee des Verlassenes, Verlierens zeigt sich in seiner Nicht-Wirklichkeit. Der Stachel des Todes ist überwunden. So die ewige Wahrheit. Was aber, wenn wir sagen: das ist ja ganz nett und schön, alles hübsch “intellektuell“, aber was kann ich damit im täglichen Leben anfangen? Was nützt mir das? Dann, ja dann, müssen wir die ganze Lehre von vorn beginnen und uns in göttlicher Geduld üben.
Die Goldene Uhr
Stellen Sie sich vor, Sie sind eine goldene Uhr. Sie hängen an einem Arm. Im Laufe der Zeit beginnen sie sich umzuschauen. Plötzlich entdecken sie andere Dinge wie Ringe am Finger oder Uhren an anderen Armen.
Sie beschauen alles neugierig und entdecken immer wieder neues. Langsam beginnen sie größeres Interesse an dem neuen zu entwickeln, finden andere Uhren plötzlich viel schöner als sich selbst. Stück für Stück vertiefen Sie sich mehr in die Welt der Uhren. Dabei gerät eines jedoch zunehmend in Vergessenheit: Die Erinnerung und Gewissheit daran, das sie nicht die Uhr, sondern das strahlende Gold sind….
Nichts bindet (Anhaftung) Sie dann mehr an eine In-karnation , da erkannt wurde, das die Fleischwerdung in Wirklichkeit nie stattgefunden hat. Gold wurde nie wirklich (!!!) zu einer Uhr, das heisst das Gold verlor nie seine wirkliche Identität des GOLD-SEINS als es sich als Uhr/Form zeigte (inkarnierte). GOLD (Fülle) zeigt sich nur als Uhr (Begrenzung, Mangelgefühl), die SONNE zeigt sich nur als Strahl immer im  Wissen um seine Freiheit. Wenn Sie wieder die Sprache der Trennung wählen „Erfahrung machen“, dann sind wir ( das getrennte ich/Strahl/Uhr) dafür hier die Erfahrung der Nicht-Getrenntheit zu machen. Da das letztendlich aber keine Erfahrung ist,sind wir hier für die Erkenntnis wer wir sind – wer bin ich. Den Focus immer wieder neu ausrichten, ihn z.B. auf das Gold zu lenken bedeutet die Patina von Zeit zu Zeit aufzupolieren damit das erstrahlen kann was sich dahinter verbirgt obwohl es eigentlich nie verborgen war.
Das uralte Wissen von der Entfaltung des Lebens

Das Tattavarthasutra ist  vor etwa 1800 Jahren von dem indischen Weisen Umaswami geschrieben und wurde vor etwa einem Jahrzehnt von dem Indologen Herrman Kuhn übersetzt und in den Westen getragen. Die Übersetzungen enthalten Erkenntnisse von u.a. 23 erleuchteten Lehrer der damaligen Zeit. Für die wachsende Zahl an Menschen, die nach Sinn jenseits der materiellen Übersättigung suchen sind die Kerngedanken dieser Erkenntnisse der Schlüssel zu einer ungeahnten Expansion der persönlichen Realität.

Zurück zur Mitte beschreibt verschiedene Wege unsere Mitte wieder zu finden, zu stabilisieren und zu stärken um so mit frischer Kraft und wiedergewonnenem Mut neue Wege zu beschreiten. Wege in eine neue unbekannte Welt in unserem Innern die immer faszinierender wird je tiefer wir darin eindringen.
Es ist ein Weg in immer tiefere Schichten unseres Bewusstseins um dort die unendliche Weite des Seins und der daraus folgenden ungeahnten Möglichkeiten zu erfahren. Im Folgenden will ich einige Aspekte aus den Übersetzungen der alten Schriften beschreiben, die uns in die Lage versetzen, verborgene Fähigkeiten ungeahnten Ausmaßes zu entfalten. Diese Fähigkeiten erschließen uns eine atemberaubende Tiefe an Wissen und Verständnis von den Gesetzen die die Realität bestimmen. In wachsender Bewusstheit erkennen wir immer klarer unseren eigenen Weg.

Das Gespür für die Mitte
Unser angeborenes feines Gespür für die Mitte ist unser Schlüssel für eine dynamische Bewusstseinsentwicklung an deren Ende die Freiheit von allen Beschränkungen steht.  Dieses intuitive Gespür wie wir unser Bewusstsein optimal entfalten ist die Fähigkeit aus den vielen Handlungsalternativen des Möglichkeitsraumes spontan die eine optimale auszuwählen mit der wir der Mitte näher kommen und dort faszinierende Dimensionen unseres Lebens erfahren.

Vertrauen
Das Vertrauen, das wir durch Bewusstseinsentfaltung neues erkennen und bewusst verstehen werden, ist uns eine wertvolle Hilfe, denn es schafft Mut auch die neuen Erkenntnisse in Handlung umzusetzen. Aktivität, Tatkraft und Disziplin sind unverzichtbare Bestandteile dieses Entwicklungsprozesses.  Zahlreiche emotionale Bindungen an unerledigte Lebensthemen stehen dem Wachstum zur Mitte entgegen. Ohne dass wir diese Themen durch praktische Handlung bearbeiten werden sie uns immer wieder blockieren. Bereits jetzt tragen wir die Fähigkeit in uns, uns von einschränkenden Einflüssen zu befreien. Je nachdem wie groß unser Einsatz ist werden alle Beschränkungen, Einengungen, Blockaden und Grenzen unseres Bewusstseins nach und nach fortfallen.

Vertrauen in den Sinn der Realität ist die grundlegende Gewissheit, das das immense Potential das wir tief in uns fühlen Wirklichkeit werden wird.
Es ist die grundlegende Überzeugung, dass alle Ereignisse, denen wir im jetzigen Zustand der Verkörperung begegnen die Aufgabe haben, die in uns verborgenen immensen Fähigkeiten zu wecken, damit wir sie erkunden, verstehen und für unser weiteres Wachstum einsetzen können.
Es bedeutet, unseren Fokus auf Wachstum und damit auf die Erfahrung
umfassenderer Bewusstseinszustände zu richten. Selbst dann wenn die Momente der Klarheit anfangs nur flüchtig sind sollten wir sie  aktiv immer wieder erneut visualisieren. D.ah. unsere Energie bewusst in dieses Projekt zu investieren bei dem wir in unbekannte Bereiche unseres Lebens hineingehen. Es bedeutet grundlegend darauf zu vertrauen, dass uns dieses Vorhaben bereichert und wir uns selbst zeigen können was in uns steckt.


Expedition in unbekannte Dimensionen der Realität

Der Berg mit den 14 Stufen ( Gunasthana)                              5 Skizze Berg
Dieses Modell fast die Möglichkeiten wirklich spirituellen Wachstums sehr konkret zusammen. Auch wenn ich bislang nur sehr wage Einblicke in die oberen Stufen haben durfte, nehme ich mir die Freiheit, diese getreu der Übersetzungen von H. Kuhn zusammengefasst weiterzugeben.

Entwicklungsstufe 1-4

Auf Stufe 0 sind wir in einem Loch und wissen nichts von der Welt mit dem Berg über uns außer dem was uns die Bildzeitung täglich serviert. Interesse, Neugier oder Fragen sind nicht vorhanden.

Auf Stufe 1 stehen wir vor dem Berg und staunen, dass es dort zwischen Himmel und Erde etwas gibt, was wir so noch nicht kennen. Neugierde ist da, zu erfahren wie die Welt wohl von dort oben aussieht. Auf dieser Stufe sind wir tief verstrickt in unsere Gefühle, Sehnsüchte und Aktivitäten. Dennoch haben wir flüchtige Momente so als würden wir für kurze Zeit aus einem tagtraumähnlichen Zustand für kurze Augenblicke erwachen. Es sind Momente die denen wir einer Ameise gleichen, die tagtäglich  durch einen Teppich klettert und dabei mal über ein rotes, mal über ein blaues Webstück stolpert. Bis plötzlich jemand kommt, der sie für einen kurzen Moment hochhebt. Plötzlich sieht sie von oben das wunderbare Muster durch das sie zuvor geklettert ist.
In solch einem Moment sind wir von Stufe 1 auf Stufe 4 gesprungen. Wir haben einen klaren Einblick in die Funktionsweise der Realität. Anfangs sind diese Momente der Klarheit  nur flüchtig, wenn wir jedoch beginnen unsere Aufmerksamkeit auf sie zu richten werden sie länger und wir können sie klarer wahrnehmen bevor wir wieder über Stufe 3 (klarer Einblick vermischt sich mit Täuschung) und Stufe 2 (nur noch wage Erinnerung an den klaren Einblick) auf Stufe 1 zurückfallen. Gleichgewichtig wechseln wir nun zwischen klarem Einblick und den Täuschungen und Vorurteilen der Stufe 1. Auf Stufe 3 können wir die Entscheidung treffen und trainieren. Entscheiden wir uns für Wachstum so gelingt es uns häufiger uns aus dem Nebel der hypnotischen Umhüllungen und emotionalen Verstrickungen der Stufe 1 zu befreien. Je nach stärke der Emotionen die uns auf die unterste Stufe ziehen müssen wir dies als Ansporn nehmen und unseren Aufwand verstärken um Stufe 4 zu stabilisieren. Abhängig von der Ernsthaftigkeit unseres Interesses und der Energie mit der wir Ebene 4 fokussieren (z.B. Zettel mit einer 4 an jede Tür…) kann es 6-12 Monate dauern bis wir diese Stufe in eine stabile Phase gebracht haben.

Entwicklungsstufe 5-6
Während wir uns auf Stufe 4 eines klaren Einblicks in die Mechanismen der Welt erfreuen können und einen recht guten Überblick über die Dinge haben die bisher unser Leben bestimmt haben, so gewinnen diese Erkenntnisse erst dann Bedeutung wenn wir sie in praktische Handlung umsetzen. Die stabile Selbstzufriedenheit in der wir auf Stufe 4 leicht verfallen wird nun herausgefordert durch Mut zur Tatkraft. Aktivität ist jetzt der Schlüssel der unsere Entwicklung zu höheren Bewusstseinsdimensionen in Gang setzt. Wir erklimmen Stufe 5 in dem Moment wo wir unsere Erkenntnisse in praktische Handlung umsetzen. Wir wissen nicht nur was wir tun müssen, sondern wir tun es. Wir wissen dass wir unsere Handlungen und Emotionen ändern müssen und wir tun es. Wir reden nicht mehr darüber das wir mit Sport anfangen wollen oder mit dem Rauchen aufhören wollen sondern wir tun es. Wir reden nicht über Meditation sondern wir meditieren usw. Stufe 6 ist unser langersehnter Durchbruch in konkretes höheres Erleben und Verstehen. Wir tauchen ein in eine Intensität und Lebendigkeit der Gegenwart wie wir sie bisher nicht erlebt haben. Mit erlösender Klarheit erkennen wir die eingefahrenen Überzeugungen, Glaubenssätze und Muster unserer Vergangenheit, ebenso wie all die Befürchtungen die wir auf die Zukunft projizieren. Die Unmittelbarkeit mit der wir die tiefverwurzelten Muster in unserem Innern erkennen, befähigt uns diese Einengungen grundlegend zu durchbrechen.

Entwicklungsstufe 7-14
Ab Ebene sieben stellen wir uns gezielt den verbliebenen Ängsten und Anhaftungen. Der Weg ist wo die Angst ist – gehen wir ihn verbrennen wir Karma und befreien uns von seinen Einschränkungen. Umso höher wir steigen, desto leichter wird unser Rucksack. Der Überblick über die Welt erweitert sich mit jeder Stufe die wir nun leichter erglimmen.
Zitat Herrman Kuhn:“Neue uns bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Fähigkeiten beginnen wir zu erkennen. Da sich neben dem Karma mit jeder weiteren Stufe alte Muster und Überzeugungen auflösen sehen wir die Dinge immer klarer so wie sie wirklich sind. Maya, Täuschung nimmt in gleichem Maße ab. Wir erkennen mehr und mehr übersinnliche Kräfte die in uns schlummerten und nun frei gesetzt werden. Durch das auflösen der letzten karmischen Beschränkungen die Täuschung hervorrufen nähern wir uns der Freiheit der Stufe 13. Hier umfasst unser Bewusstsein nun die Gesamtheit allen Wissens (Kevali= Allwissenheit) Auf Stufe 14 trennen wir uns von den letzten noch vorhandenen Sehnsüchten und befreien uns auch auf der körperlichen Ebene von den letzten Einschränkungen. Mit der vollkommenen endgültigen Freiheit nehmen wir wieder unser großes, majestätisches Selbst an. Bereichert durch unsere Erfahrungen die wir in den begrenzten und vom wahren Sein getrennten Umständen freiwillig sammeln durften. In diesem Moment in dem wir endgültige Erfahrung erreichen, werden wir wieder zu dem, was wir nie wirklich verloren hatten – reines uneingeschränktes Bewusstsein. Als erleuchtetes Wesen erfahren wir jetzt unsere ureigene natur – unbegrenzte Erkenntnis, unbegrenzte Liebe, unbegrenztes Wissen, unbegrenzte Macht und unendliche Seeligkeit.

Entscheidend ist nicht was wir waren oder sind, sondern allein was wir werden können

Die fünf Freiheiten
Dies sind Handlungsrichtlinien (von H. Kuhn sehr frei interpretiert) auf dem Weg des Wachstums hin zur Freiheit. Sie sind ausdrücklich nicht auf die Aufgabe von Konzepten ausgerichtet sonder immer nur auf das Gewinnen neuer interessanterer und umfassenderer Erfahrungsdimensionen. Wir vertrauen voller Gewissheit darauf, dass wir einen neueren angenehmeren Zustand schon allein deshalb erreichen weil er uns mehr fasziniert als der alte. Wir verschwenden keine Energie auf das Loswerden wollen (was sowieso nicht funktionieren kann) sondern richten unsere Aufmerksamkeit auf die Erschließung neuer Zustände aus.
Unsere Bereitschaft zu wachsen ist dabei das Kernelement jeden Weges zur Freiheit.

1. Wachsendes Verständnis für alle Wesen und eine natürliche Zuneigung zu ihnen
Wir verstehen wie sich unser Verhalten auf das Leben anderer auswirkt. Wir achten vermehrt darauf, dass unsere Handlungen andere in ihren Lebensäußerungen nicht einschränken.

Wer das Wohlergehen anderer über sein eigenes stellt, erschließt sich eine unerschöpfliche Quelle von Mut und Entschlossenheit   Dalai Lama

2. Der intensive Drang, Wahrheit erfahren zu wollen
Wir verstehen dass wir nur wachsen und Klarheit erfahren wenn wir das was wir als Wahrheit erkennen dann auch real leben und vorbehaltlos weitergeben indem wir in unserem eigenen Handeln und Sprechen Wahrheit zum Ausdruck bringen
3. Die Erkenntnis, dass alle Komponenten, die zum Erreichen der Freiheit von karmischen Beschränkungen nötig sind, bereits in uns und in unserer unmittelbaren Umgebung vorhanden sind.
Es ist die persönliche Erfahrung, dass wir in Fülle sind und die Natur uns alles zur Verfügung stellt was wir für unsere Entwicklung brauchen. Gedanken des Mangels oder des Strebens nach dem Besitz anderer ist irrelevant und sinnlos
4. Die Intention zu wachsen
Unsere innere Energie wächst umso höher wir steigen. Durst nach mehr Erkenntnis ist der Hauptantrieb für unseren Weg zur Freiheit
5. Die Erkenntnis, dass materieller Besitz für das Erreichen der Freiheit von karmischen Beschränkungen keine wesentliche Rolle spielt
Wir erfahren den materiellen Aspekt des Lebens mehr und mehr als bloßen Teilbereich des Lebens. Sein Einfluss auf unsere Entwicklung verliert an Bedeutung. Wir müssen nichts aufgeben, stimmen aber der abnehmenden Bedeutung materieller Faktoren für unseren Weg zu.

Auf den Punkt gebracht
Des Leben verläuft nach geistigen Gesetzen. Das Wissen um diese Gesetzmäßigkeiten liefert uns den Schlüssel zu mehr Bewußt-sein und damit zu Wachstum.
Wir können unser spirituelles Wachstum in verschiedenen Stufen unterteilen.
Umso höher wir auf dem Berg stehen desto  näher sind wir dem Himmel und desto weiter ist der Überblick. Ab Ebene 5 nehmen wir uns nicht mehr vor zu meditieren/joggen/Rauchen aufhören usw. sondern wir tun es. Ab Ebene 7 gehen wir den direkten Weg der sich uns stellenden Herausforderungen und weichen nicht mehr aus. Spätestens ab Ebene 8-9 löst  sich jede Form von Begierede von Sehnsüchten und Wünschen auf und wir beginnen alles so anzunehmen wie es ist da wir die Verbundenheit allen seins wahrhaftig in uns spüren.