Die Mitte


Der Tanz der Elemente


Wirklich zu leben erfordert ein großes Maß an Liebe, ein tiefes Gefühl für Schweigen, eine große Einfachheit mit einer Fülle an Erfahrung. Es erfordert einen Geist, der fähig ist, klar zu denken, der nicht durch Vorurteile oder Aberglauben durch Hoffnung oder Furcht gebunden ist.   Jiddu Krishnamurti

Vor über 5000 Jahren entwickelten chinesische Ärzte mit dem Ordnungssystem der fünf Elemente einen philosophisch fundierten und außerordentlich praktischen Heilungsansatz. Dieses einzigartige Ordungs- und Diagnosesystem sollte dem Menschen helfen zu verstehen wer sie waren, warum sie sich auf  bestimmte Weise verhielten und welchen Einfluss dies wiederum auf ihre Umwelt hat. Sie sollten lernen wie untrennbar Innen- und Außenwelt miteinander verbunden sind, wie sich die Welt des Inneren im Äußeren spiegelt. Mit Hilfe der fünf Elemente können wir lernen Ungleichgewichtszustände in unserem System zu erkennen und zu beheben bevor Krankheiten entstehen.

Nach der alten bis heute gültigen Lehre steuern die 5 Elemente unsere physische, emotionale und spirituelle Existenz ebenso wie die Zyklen des Wachstums und der Veränderung in uns wie in der äußeren Welt. Es ist bis heute allgemein gültig und überrascht immer wieder durch seine Klarheit und Präzision bei der Beschreibung aller Vorgänge des Lebens. Es erklärt Ursache und Wirkung der Naturenergien und ihrer Grundbausteine.
Das Wissen um die Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, ihre Qualitäten und Eigenschaften sowie ihrer gegenseitigen dynamischen Wechselwirkungen ist der Schlüssel zum Verständnis  aller natürlichen Ereignisse.

Die fünf Elemente interagieren in einzigartigen Mustern und Zyklen. Durch die Art wie sie in jedem von uns zum Ausdruck gelangen entsteht unsere ganz individuelle Persönlichkeit mit all unseren emotionalen Reaktionen, unseren spirituellen Sehnsüchten und all unseren körperlichen Stärken und Schwächen. Ist eine der Elementekräfte übermäßig stark oder schwach kommt es zu Störungen im Energiefluss die dann unsere Emotionen, unser Verhalten und schließlich unser körperliches Befinden beeinträchtigen.
Das tief greifende Verständnis der Beziehungen dieser inneren Kräfte zur Welt um uns herum ermöglicht es sie gezielt einzusetzen und dadurch unser Leben zu verändern. Wir können die Kräfte nutzen um das Gleichgewicht und die Harmonie unseres Körpers, unseres Geistes und unserer Seele wiederherzustellen und zu erhalten. Mit Hilfe des Wissens um dieses uns durchdringende Energienetzwerk erfahren wir die Wirkung der fünf Elemente. Wenn wir uns auf diesem Weg der Tiefen Verbindung zur Natur bewusst werden erschließen sich uns größere Zusammenhänge die uns den Weg ebnen zur Entdeckung und Entfaltung vieler bislang verborgener Fähigkeiten und Potentiale.

Die folgende sehr freie Darstellung der 5 Elemente  ist das Produkt eigener praktischer Erfahrungen während der letzten 15 Jahre. Es führt die abendländische Sichtweise mit dem tibetischen, chinesischen und auch indischen Verständnis der 5 Elemente zusammen und zeigt wie wir dieses Wissen ganz praktisch und für uns nutzbringend anwenden können.

Alles ist eine Manifestation von 5 Grundelementen
Betrachtet man das energetische System unseres Körpers so kann man sagen, dass es 5 große Batteriesysteme gibt, die die Funktionen des Körpers aufrechterhalten. Diese Batterien können voll oder leer sein, der Energiefluss der aus ihnen fließt kann kraftvoll oder schwach, kann vielfältig bestaut oder unregelmäßig sein. Umso voller die Batterien, umso gleichmäßiger sie untereinander geladen und umso gleichmäßiger der Energiefluss ist, desto gesünder, klarer und tatkräftiger fühlen  wir  uns. Wie im Kapitel über die Lebensenergie Nüspa beschrieben trotzen wir vor Lebenskraft wenn unsere Batterieflaschen derer es nun 5 verschiedene gibt voll sind.

Stellen wir jedoch fest, dass eine oder mehrere der Flachen leer sind oder auf Reserve laufen, so hat das konkrete Auswirkungen auf das System. Die Auswirkungen auf die körperliche wie geistige und emotionale Ebene lassen sich genau definieren ebenso wie die Ursachen die verantwortlich für die Störung in der jeweiligen Energieflasche sind. Gleichermaßen wird eine logische  und sehr effektive Vorgehensweise beschrieben wie wir die geleerten Flaschen wieder füllen bzw. ins Gleichgewicht bringen können.

Auf den fünf Elementen ist die gesamte Welt errichtet, so auch der menschliche Körper und Geist. Im Menschen treten die Elemente in als drei Energieprinzipien nämlich Wind, Galle und Schleim in Erscheinung. Sie leiten sich von den fünf Elementen ab so wie sich die Physiologie von der Chemie ableiten lässt bzw. aus ihr hervorgeht. Bringt der Wind das Wasser zum kräuseln oder bläst er in das Feuer hinein so setzt er eine Ursache und bringt eine Dynamik verschiedenster Wechselwirkungen unter den Elementen in Gang. Die Bewegungen innerhalb dieses Systems werden durch Nüspa, die universelle Lebensenergie ausgelöst. Nüspa belebt alle lebendigen Wesen und herrscht damit über die Prozesse des Wachsens und Vergehens. Nüspa zu führen und zu leiten ist die Kunst aller aller asiatischer Heilkunde.

Der menschliche Körper folgt als Teil des Ausdrucks der  Schöpfung
Den Gesetzmäßigkeiten der 5 Elemente. Dieses komplexe Ordnungssystem spiegelt sich in der Natur ebenso wie in unserem Organismus wieder. Wie  oben so unten sind unsere geistigen, körperlichen und emotionalen Funktionen Ausdruck eines Mikrokosmos im großen Spiel des Makrokosmos. All unsere inneren Organe, die Sinnesorgane, unsere Empfindungen sind ebenso wie die Stoffwechselfunktionen den Wechselspiel der 5 Elemente untergeordnet. Mit Hilfe der 5 Elemente können wir die Naturgesetze in ihrer Manifestation bewusst erleben. Das Wissen um die Zusammenhänge können wir nutzen um ein stabiles Körpergleichgewicht und damit Gesundheit Lebensfreude und Erfüllung zu erfahren.


Der Nährungskreislauf
Jedes der fünf Elemente ist von allen anderen abhängig ebenso wie wir auch von dem ständigen Fluss der Wandlung dieser Elemente abhängig sind. Der so genannte Ernährungskreislauf beschreibt die gegenseitige Fütterung und Unterstützung indem jedes Element das darauf folgende nährt.
Wasser befeuchtet die Natur und lässt die Bäume wachsen, gibt dem Holz Kraft. Je mehr Holzenergie fließt, desto mehr Wasser wird benötigt. Übergießt man eine Pflanze jedoch mit zuviel Wasser kann sie auch schnell vermodern.

Holz wiederum nährt das Feuer. Ohne Brennholz kann es kein Feuer geben. Stärke und Qualität des Holzes entscheiden darüber wie stark und wie lange das Feuer brennen kann. Legt man zuviel Holz auf einmal auf das Feuer erlischt die Flamme.

Das Holz wird vom Feuer zu Asche verbrannt. Diese nährt die Erde und gibt ihr Kraft. Bekommt sie nicht genügend Dünger bleibt sie unfruchtbar. Zuviel Asche bzw. Dünger würde sie jedoch zudecken und ersticken.
Die Erde gibt ihre Kraft an das Metallelement weiter. Eine schwache Erde bringt keine Bodenschätze hervor. Ist die Erde jedoch zu übermächtig stark, kommt man an das wertvolle Metall nicht heran.

Metalle und Felsen bilden den Grund auf denen sich das Wasser bewegt. Sie geben ihm Richtung und nähren es mit Mineralien und Spurenelementen. Ist das Metall schwach, so ist das Wasser ohne Lebenskraft. Zuviel Metall wiederum machen es ungenießbar. Auch können Ablagerungen entstehen die den Fluss stören.

Jedes Element wird direkt oder indirekt von den anderen genährt. So entsteht ein gesundes Fließgleichgewicht.

Der Tageskreislauf
Das gleiche erleben wir über die 24 Stunden des Tages. Dem frühen Morgen wenn die Blüten sich öffnen ist die Holzphase zugeordnet. Dem folgt der Mittag wenn die Sonne am höchsten steht als die Feuerphase. Der Mensch läuft zur Hochform auf und nutzt die Energie des Feuers um sein Tagewerk zum Gelingen zu bringen. Ihr folgt der Nachmittag  als Erdphase und schließlich der Abend, die Metallphase wo die Natur sich wieder für die Nacht zurückzieht. Das Tagewerk ist getan und man kann sich auf die Dinge konzentrieren die einem persönlich wirklich wichtig sind.  Es folgt  die Nacht, die Wasserphase, die Zeit der Ruhe und des Auftankens. Jetzt ist es dunkel und die meisten Menschen schlafen um Energie für den neuen Tag zu sammeln.

Der Kreislauf der Jahreszeiten
Die Elemente spiegeln sich ebenso in den Jahreszeiten wieder. Im Frühling wenn die Bäume anfangen zu sprießen ist die Holzenergie am stärksten. Wenn im März das Samenkorn der Krokus seine Holzenergie entfaltet, dann verleiht die Holzenergie K ihm die Kraft den gefrorenen vielleicht noch schneebedeckten Boden punktuell zum schmelzen zu bringen und hindurch zustoßen.

Wenn die Sonne im Sommer die Erde aufheizt ist die Feuerenergie am stärksten. Jetzt ist die Natur in ihrer feurigsten leidenschaftlichsten Entfaltung. Blumenduft, Farbenpracht, tanzende Schmetterlinge und zwitschernde Vögel kennzeichnen den Höhepunkt des natürlichen Ausdrucks. Die Natur steht in voller Blüte und spielt ihre Kraft leidenschaftlich aus.
Sie  wandelt sich im Spätsommer in die Energie des Erdelements. Mutter Erde gibt nun ihre Schätze preis. Korn und alles was der Erde entspringt kann nun geerntet werden.  Im Herbst nun beginnt die Natur langsam sich wieder zurückzuziehen. Dann ist dies die Zeit des Metalls. Die Natur lässt los. Blätter fallen von den Bäumen und die Tier – und Pflanzenwelt beginnt sich auf den Winter vorzubereiten. Wenn die Natur sich nun in den Winterschlaf zurückzieht, dann ist die Zeit der Wasserenergie. Einkehr und Rückzug aber auch Ruhe und Sammlung stehen nun im Vordergrund. Alles ruht sich aus und schöpft Kraft für die nächste Runde. Im Winter schließt sich der Kreislauf der Elemente. Mutter Erde gönnt sich eine Ruhepause. Die Natur liegt im Winterschlaf. Die Wasserphase fordert zu Ruhe und Einkehr auf.

Die Lebensphasen
In den einzelnen Lebensphasen stehen uns die energetischen Kräfte des jeweiligen
Lebensabschnitts in besonderer Form zur Verfügung. So wie im Frühjahr unsere Kreativität und Tatkraft am größten ist weil uns eine starke dynamische Holz und später Feuerenergie zur Seite steht, so ist die Phase der Jugend und des jungen Erwachsenenalters in erster Linie dazu geeignet den Weg der Handlung zu beschreiten. Lebenshunger und Durst sind groß und wollen befriedigt werden. Wachsen durch Herausforderung, mutig neue Wege in praktischer Handlung beschreiten ist jetzt angesagt. Es ist nicht die Zeit für den Weg der Meditation, der Versenkung oder des Zen. Jetzt darf man sich die Naturgesetze zu eigen machen und Absichten, Intentionen formulieren die eine Realität schaffen wie sie der jugendlichen Schöpferkraft entsprechen.
Geburt, Wachstum, Entdeckergeist, grenzenloses Denken und handeln bestimmen diesen Lebensabschnitt. In keiner Phase entwickeln wir uns so schnell und ungestüm wie in unseren ersten beiden Lebensjahrzehnten.J ungfräulich werden Pläne geschmiedet, wird vorbehaltlos den Sehnsüchten  gefolgt. Herausforderungen werden täglich angenommen, jede Niederlage trägt gleichzeitig die Motivation für einen neuen Versuch in sich. In dieser Phase folgen wir noch mutig den Naturgesetzen bevor später dann konditionierte Überzeugungen und überflüssige Ängste die Wachstumsbereitschaft deckeln und meist zunehmend lähmen.
Die nun folgende Feuerphase ist die Krönung des Mutes und der Sehnsucht neues auszuprobieren. Das wilde Feuer der Liebe und Leidenschaft lodert hoch auf. Der Weg zum Du und damit zu tieferer Kommunikation nimmt Formen an. Gefühle werden bewusster wahrgenommen und  auf verschiedenen Ebenen reflektiert. Das Bewusstsein gewinnt an Breite.
Aus chinesischer Sicht folgt in der Lebensmitte nun der Wendepunkt vom Yang zum Yin.. Die Zeit der materiellen Expansion und  Eroberung ist vorbei.
Nun gilt es Schwerpunkte neu zu setzen, sich zu zentrieren und den Focus nach innen zu richten. Mit dem Eintritt in das Erdelements beginnen wir einen sicheren Rahmen für uns und die Familie zu schaffen. Jetzt wird viel vom Selbst aufgegeben und eine Zeit des Dienens beginnt. Dies ist nicht mehr die Zeit für große Ziele und unermüdliche Anstrengungen. Jetzt  ist die Zeit der Fürsorge, der liebenvollen Zuwendung und des Mitgefühls. Beobachten und mitfühlen heißt nun die Devise. Viele Erkenntnisse können wir auf diese Weise erfahren ohne diese im Außen suchen zu müssen. Unsere Kinder lehren uns alles was wir wissen müssen. Es ist der Weg der Liebe, des Mitgefühls und der Erkenntnis durch Beobachtung und Reflexion. Wird diese notwendige Neuorientierung dieser Lebensphase  (Erdphase=Lebensmitte) ignoriert und verdrängt baut sich ein zunehmendes Ungleichgewicht auf. Die Dinge geraten aus dem natürlichen Fluss. Die sog. Mid-life crisis, die eigentlich nur ein Rückzug zur Neubesinnung darstellt wird unterdrückt und man versucht verzweifelt den Rest des Lebens so zu tun als sei man ewig jung und müsse noch immer Dinge tun, die der Feuerphase entsprechen. Dadurch entstehen verstärkt Gallekrankheiten. Auch der Herzinfarkt gehört in diese Kategorie.

Die Geburt ist nicht ein augenblickliches Ereignis, sondern ein dauernder Vorgang. Das Ziel des Lebens ist es  ganz geboren zu werden und seine Tragödie besteht darin das die meisten von uns sterben bevor sie ganz geboren sind.      Erich Fromm

In dem nun folgenden Herbst des Lebens (Metallphase- Zuordnung Lunge) ist es Zeit die Ernte des Lebens einzubringen. Das was im Frühjahr ausgesät wurde, im Sommer zur Blüte herangewachsen ist und im Spätsommer Frucht getragen hat kann nun geerntet werden. Genuss, Reife, Weisheit, Sinnsuche, Wahrnehmung feiner Gefühle, Achtsamkeit, Bewußtheit und heitere Gelassenheit dürfen diesen Lebensabschnitt prägen. Man darf sich jetzt endlich auf das konzentrieren was wirklich Bestand hat. Man darf sich Rückbesinnen und reflektieren über die gemachten Erfahrungen über seine Siege und Niederlagen und die daraus gezogenen Erkenntnisse.
Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurden die  Menschen in dieser Lebensphase mit Würde und Hochachtung bedacht und ihr Erfahrungsschatz sehr geschätzt. Sie hatten einen Ehrenplatz in der sozialen Gemeinschaft und sie waren oft z.B. im Ältestenrat diejenigen die letztlich die Geschicke der Gemeinschaft in ihren Händen trugen.
Es ist die Phase der Verfeinerung und Neubesinn. Auch die Kinder los- und ziehen lassen schafft wieder Raum um sich nach innen zu wenden. Dieser Raum für den über Jahrzehnte oft  die Zeit fehlte will nun ausgefüllt werden. Ein größeres Verständnis für die tieferen Zusammenhänge reift. Die inneren Schätze wollen nun  zu Tage gefördert werden. Bislang brach liegende Talente und Potentiale wollen erinnert und ausgelebt werden. Spätestens jetzt ist Gelegenheit das  Leben einer grundlegenden Wandlung zu unterziehen.
Weisheit, Einsicht, Bescheidenheit und widerstandslose  Gelassenheit kennzeichnen die Phase des Wassers. Es ist die Phase der Akzeptans des gelebten Lebens. In der Reflexion undd Zusammenschau gewinnt man neue Haltungen und Bewertung.  Jetzt wird über das Leben philosophiert. Die genutzten Möglichkeiten, gelebte Liebe und Leidenschaften, der Respekt und die Dankbarkeit gegenüber dem was war und ist, aber auch die Essenz dessen was man für das große und das Miteinander getan hat bestimmt die Qualität des Rückblickes. In diesem Lebenszyklus kennzeichnet das Wasserelement die Phase, in der wir uns vorbereiten unseren Körper loszulassen um uns wieder mit der Einheit zu verbinden aus der wir gekommen sind. Das Leben zieht sich aus dem Körper zurück, um zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort von neuem geboren zu werden und dort den Kreislauf von neuem zu durchlaufen. Dies ist die Phase der Kontemplation und Askese. Der Weg der Weisheit und der Suche nach der Verbindung mit dem Göttlichen. Der Weg des Zen. Nichts muss mehr erledigt werden. Hunger und Durst lassen nach. Die Bereitschaft für den letzten Wandel nimmt in dem Maße zu wie man das Gefühl hat, die Dinge erledigt zu haben. Alles ist gut so wie es ist. So hat alles im Leben seinen Zeitpunkt. Wird das falsche zum verkehrten Zeitpunkt mit inadäquater Kraftanstrengung versucht, kann man schnell die Mitte verlieren. Letztlich kommt es darauf an wie beim Bogenschießen in der entsprechenden Lebensphase die richtige Spannung zu finden um im richtigen Moment loszulassen.

Der Kreislauf der Erschaffung und Erlösung
Die Idee entsteht aus der Kreativität des Holzelements, der Leidenschaft und Leichtigkeit des Feuerelements,  und der intuitiven Klarheit des Erdelements. Hier im Erdelement steht der Beobachter oder besser der Zeuge, der sie wahrnimmt und im Bewusstsein festigt. Hier wird die Absicht formuliert. Die Absicht, die aus der Weisheit, aus der Mitte heraus entspringt. Diese bekommt im Metallelement ihre Struktur. Gleichzeitig hilft ein starkes Metallelement notwendige Entscheidungen zu treffen, altes loszulassen, alte eingefahrene Überzeugungen und Muster zu überwinden. Das folgende Wasserelement unterstützt durch seine Ausdauerkraft. Es stärkt das Vertrauen in den eingeschlagenen Weg und gibt Hoffnung und Mut. Im Holzelement erfährt die Idee Tatkraft und praktische Umsetzungskraft. Hier erfährt das Feuer Nahrung und wird entfacht. Freude und Leidenschaft beflügeln die Idee.
An der Stelle wo das Element schwach ist kann der Motor anfangen zu stottern. Der Fluss ist blockiert. Eine Stärkung des Elementes das am meisten gebraucht wird führt dazu dass der Motor wieder rund läuft:  Idee/Absicht/Verbundenheit  -  Struktur/Loslassen/Disziplin – Vertrauen/Ausdauer/Entschlossenheit–Mut/Tatkraft/Kreativität-– Freude/Leidenschaft/Spiritualität

5 Elemente als Werkzeuge zur Mitte

Die Holzbetonung - Dynamik und Durchsetzungskraft ( Der Befehlshaber)
Ein Mensch mit einer starken Holzenergie wird von unsichtbaren Kräften getrieben, die ihn zwingen immer in Bewegung zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen.  Von Natur aus ist er direkt, spontan und ungestüm wobei seine unerschöpflichen Energiepotentiale es ihm immer wieder ermöglichen Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er gleicht einem grünen Trieb im Frühling, der ständig in Bewegung ist, um immer neue Höhen und Ziele zu erreichen. Mit viel Begeisterung und Enthusiasmus verfolgt er seine Ideen und kann dabei andere mitreißen.
Gelingt es ihm dabei Bodenkontakt zu wahren und sich sicher mit Wurzeln im Erdreich zu verankern ist er gesegnet mit visionärem Weitblick, Tatkraft und Entschlossenheit.
Er hasst Regeln und Routine. Er lässt sich ungern in Zwänge und Beschränkungen pressen.
Seine Schwächen liegen einerseits in der Ungeduld, die ihn leicht zornig werden lässt, andererseits in der Schnelligkeit mit der er oft durch das Leben rennt. Am liebsten ist er im Recht und duldet nur ungern Widerspruch.
Fehlt es ihm an Wachstumsmöglichkeiten und an Projekten gerät er aus seinem Element genauso wie er aus seiner Mitte gerät wenn er vor lauter Projekten den Überblick verliert
Und dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Wenn die Dinge nicht so laufen wie er will neigt er zu Wut und Zorn oder aber er leidet still vor sich hin. Er ist Meister der Selbstbeherrschung und des Herunterschluckens und tut sich dabei sehr schwer wirkliche Gefühle zu zeigen. Häufige Erkältungskrankheiten vor allem mit Halsschmerzen sind oft erster Ausdruck der Schluckstörungen bzw. der Sprachlosigkeit.


Die Feuerbetonung – Leidenschaft und Gefühle ( Der Liebende)
Der Mensch mit einer starken Feuerenergie zieht mit seiner warmen strahlenden und  leidenschaftlichen Energie andere Menschen an wie die Flamme die Motten. Kontakt und Kommunikation sind ihnen sehr wichtig. Eine Sehnsucht nach tiefem emotionalen Austausch, liebevolle Beziehungen und viel Mitgefühl für die Mitmenschen bestimmt ihr Leben. Nichts ist ihnen ferner als Oberflächlichkeit. Sie sind geradeaus und tragen das Herz auf der Zunge.  Bewusstheit, Empfindungsvermögen, Intuition, Inspiration und die Fähigkeit Gedanken, Gefühle und Emotionen zum Ausdruck zu bringen sind die größte Stärke. Emotionalität  und Leidenschaft haben oft jedoch auch ihren Preis: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.
Übereifer und Überaktivität kann zu kompletter Verausgabung führen. Wenn die Flammen des Feuers zu hoch lodern und außer Kontrolle geraten droht die Selbstverzehrung, denn wenn Feuer zu lange und zu heiß brennt, geht die Kraft allmählich zuneige. Das Holz, die Nahrung  ist aufgezehrt, das Wasser verdampft. Die Flamme fängt an zu flackern. Häufige Panikanfälle, Hitzewallungen und Angstempfindungen sowie nervöse Herzstörungen können die Folge sein.

Der Erdbetonung-  Intuition und Gedankenlraft ( Der Friedensstifter)
Die Menschen mit einem starken Erdelement sind mit einer vertrauensvollen ruhigen und stabilen Mitte gesegnet. Sie lieben die Natur die ihnen Halt und Erdung schenkt. Gerne übernehmen sie für andere Verantwortung, vermitteln und sind hilfsbereit bis zur völligen Selbstaufgabe. Durch ihre Fürsorge und ihr mitfühlendes Wesen sind sie oft beredete Fürsprecher des Friedens und der Zusammenarbeit. Es sind überall gern gesehene freiwillige Helfer die niemals nein sagen und sich immer für die schwächeren einsetzen. Es sind Freunde bei denen man sich immer ausweinen kann. Familie und Freunde nehmen einen hohen Stellenwert ein und bilden das Zentrum der Aufmerksamkeit. Oft sind sie kluge Köpfe und pragmatische Denker. Sinnvolles und Nutzloses können sie gut trennen. Oft findet man unter ihnen auch viele leidenschaftliche Sammler. Da sie sich schwer von ihren Schätzen trennen können findet man bei ihnen oft wahre Fundgruben.  Überall wo sie harmonisierend einwirken können findet man sie als aufopferungsvolle Friedensstifter. Hier liegt gleichzeitig auch ihre große Schwäche. In ihrer Sorge um andere vergessen sie nur allzu oft sich selbst und geraten in ein Helfersyndrom das sie schnell ausbrennt. Oft verfallen sie auch in Grübeln und Kummer wenn sie keine Gelegenheit mehr haben sich zu engagieren. Verdauungsprobleme vor allem aber Übergewicht sind ihre großen Schwachstellen.

Die Metallbetonung-  Struktur und Loslassen ( Die Künstlerin)
Wenn die Kraft des Elementes Metall das Leben eines Menschen bestimmt, dann fühlt sich dieser Mensch sehr zu den essentiellen Strukturen und Prinzipien des Lebens hingezogen.
Moral, Gerechtigkeit, Reinheit und Schönheit fasziniert sie in besonderem Maße. Symmetrie, Harmonie, Ordnung vor allem aber Qualität ist für sie wichtiger als Quantität.
Strategisches und geschicktes Denken und taktieren sowie gut durchdachter Umgang mit Geld ist ebenfalls Bestandteil der Metallstruktur.
Ein majestätisch schneebedeckter Berg, der fest in der Erde wurzelnd sich mit Macht, Siegeswillen und Autorität zum Himmel empor streckt bringt am besten die Metallqualität zum Ausdruck.
Hier liegt gleichermaßen die Schwäche. Zu feste Normen und Überzeugungen können bei diesem Elementetypus nur allzu schnell zu Unflexibilität und mangelnder Spontaneität führen. Strikte Kontrolle, Festhalten an starren Regeln und erdrückende Ordnungs- und Struktursucht können das eigentliche kreative Potential in seinem Ausdruck blockieren. Festhalten, nicht loslassen können, dem Fluss des Lebens und der Veränderung nur schwer Zustimmung schenken zu können für oft in  Trauer  und Kummer, die dann über lange Zeit die Freude erstickt. Die Trauer- bzw. Loslassorgane die sich beim Metallmenschen als erstes Bemerkbar machen sind meist Haut, Lunge und Dickdarm.

Die Wasserbetonung -  Ausdauer und Vertrauen ( Der Philosoph)
Wenn das Elemente Wasser das Leben eines Menschen bestimmt, so zieht dieser sich immer wieder gerne vom Trubel des Lebens zurück und sucht die Stille und Einsamkeit eines ruhigen Ortes wo er über Sinn und die Geheimnisse der Lebens nachdenken kann. Er hat eine natürliche Neigung zur Beobachtung und Reflexion. Er ist mit einer lebhaften Phantasie ausgestatte und oft sehr intellektuell. Obwohl er gut mit sich alleine zu Recht kommt, taucht er gerne intensiv ins Leben ein um sich dann aber auch gerne wieder zurückzuziehen.
Wassermenschen schwimmen gerne gegen den Strom und kümmern sich wenig um die Gefühle und Meinungen anderer. Sie legen großen Wert auf Freiheit und Unabhängigkeit.
Gleichzeitig ist er beweglich, anpassungsfähig und tolerant.
So wie ein Bach den Berg herabfließt und beständig seinen Weg zum Meer findet, so ausdauernd und nachhaltig ist auch der Wassermensch. Jedes Hindernis wird überwunden. Jede Aktivität der das Wasser sich zuwendet, selbst die Nichtaktivität sich in einem Teich zu sammeln und seine Kraft aufzusparen, ist von dem Bestreben geprägt, dem Ziel näher zu kommen. Er kennt keine Begrenztheit, sein Denken ist frei und von einer Sehnsucht zu Spiritualität geprägt. Trotz ihres äußerlich zuversichtlichen Auftretens sind Wassermenschen dennoch innerlich von tiefer Furcht gepeinigt. Zu vehement sind sie oft auf bestimmte Ziele fixiert und weigern sich dann vom einmal eingeschlagenen Kurs abzuweichen.


Das Spiel der E-motionen
Gefühle gewährleisten  als Warnsignale ein sicheres Funktionieren des Körpers.
Trauer will helfen sich auf neue Gegebenheiten einzustellen, altes loszulassen. Angst ist  dazu angelegt bei Gefahr zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Ist sie auf Grund eines akuten Ereignisses begründet so sichert sie unser Überleben. Überschattet  sie jedoch aus den Täuschungen erworbener Muster und Bilder heraus grundlos das tägliche Geschehen, so wird sie zu einem inneren krankheitsauslösendem Faktor (s. Emotionen als Krankheitsauslöser). Wut hilft dabei sich abzugrenzen, nein zu sagen und dadurch den Lebensraum abzugrenzen und lebensnotwendige Grundbedürfnisse zu artikulieren und durchzusetzen. Die Sorge ist als Wurzel der Fürsorge Vorraussetzung für das Funktionieren der Familienstruktur wie der gesamten sozialen Gemeinschaft. Die Freude wiederum ist es die zusammen mit Liebe und Mitgefühl der eigentliche Schlüssel zum Leben ist und den Menschen zum Menschen erhebt. Sie nährt und inspiriert die Sehnsucht nach der Verbundenheit mit dem All-einen, dem großen und Ewigen. Die Geisteshaltung der Liebe, der Freude und des Mitgefühls spiegelt sich wider in den täglichen Gedanken und Taten des Herzens, die wiederum wenn sie aus dieser Quelle gespeist werden uns dem göttlichen näher bringen zu noch mehr Liebe, Lebensfreude und damit Wachstum und Reife führen.
So erfüllen die Gefühle die wichtige Aufgabe unser Überleben zu sichern und uns auf dem spirituellen Wachstumspfad weiter zu leiten.
Harmonie zwischen den Elementen kann nur dann bestehen wenn alles in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander steht. Elemente die sich nicht in der direkten Folge nähren kontrollieren das jeweils übernächste Element.
Holz umschlingt mit seinen Wurzeln die Erde. Die Dynamik der Wut ist in der Lage die Spirale der unendlichen Gedankenschleifen zu durchbrechen. Wut auslösen kann therapeutisch eingesetzt werden um eine Depression zu behandeln.

Feuer schmilzt das Metall. Freude und lachen befreit aus verkrusteten Strukturen, Mustern und Vorstellungen. Zeiten der Trauer können durch Liebe erträglicher werden.

Die Erddämme halten das Wasser in ihren Bahnen. Worte und Gedanken können zwar die Trauer nicht beeinflussen wohl aber Ängste. Ängste kann man sich durch die richtigen Worte und Gedanken austreiben.

Die Axt fällt den Baum. Ordnung und Struktur bändigen das oft zügellose Wachstum des Holzelements. Trauer kann Kreativität und Tatkraft völlig blockieren.

Wasser löscht das Feuer. Angst kann alle Freude zerstören und auch die Liebe im Keim ersticken

Die Leberemotion Wut
Das Thema der Leber das Aufgeben von Widerständen und das liebevolle Annehmen und Akzeptieren der Dinge, die so sind wie sie sind. Eigene  Grenzen zu definieren und gleichzeitig die Grenzen anderer zu würdigen.

Die Energie der Leber wird angegriffen durch jeden Versuch von innen oder außen den Lebensraum einzuengen. Dies geschieht in einer Zeit wie der heutigen sehr oft dadurch, dass man scheinbar gezwungen ist Lebensumstände als unabänderlich hinzunehmen. Man tut dies obwohl man weiß, dass es eigentlich andere weit authentischere Wege gibt, doch Mangel an Mut und Angst, also fehlende Leberenergie halten einen davon ab den benötigten Lebensraum für sich einzufordern.
Hier sind egoistische Interessen legitim und notwendig um das eigene Überleben durch Einnahme eines Platzes in der Welt zu sichern.
Wut ist die Reaktion auf fehlende Abgrenzung und Anpassung, auf Verlust des eigenen Lebensraumes und auf das sich nicht wehren beim Zulassen des Überschreitens der eigenen Grenzen.
Wut, Aggression und Angriff sind natürliche Abwehrreaktionen um den eigenen Lebensraum zu sichern. Fäuste müssten geballt werden, man müsste seine Muskeln spielen lassen, die Krallen wetzen und den Gegner genau ins Visier nehmen. Tatsächlich sind z.B. Muskeln, Sehnen, Nägel und Augen die der Leberenergie zugeordneten Organe.

Man spricht von einem Choleriker als einem Menschen, der häufig einen Wutausbruch hat. Wenn ihm dann die „Galle hochkommt oder überläuft“ oder weil ihm eine „Laus über die Leber gelaufen“ kann es sein das er „Gift und Galle spuckt“ ist. Damit entlädt sich sein Zorn. Schlägt er dabei z.B. das Geschirr kaputt, so hat er seinem Zorn zwar sichtbaren Ausdruck verliehen, dennoch war aber seine Reaktion inadäquat da überschießend. Nun ist er nach dem Gesetzt von Ursache und Wirkung mit Folgen seiner Handlungen konfrontiert. (z.B. muss er Geld ausgeben für neues Geschirr). Vom gesundheitlichen Standpunkt her hat er sich befreit und ist „Gift und Galle“ losgeworden. Man könnte ihn als heißen Choleriker bezeichnen. Er kann durchaus steinalt werden, wenn er sich regelmäßig „entlädt“. Im Gegensatz dazu steht der „kalte Choleriker“. Er ist jemand der die gleiche Wut in sich trägt, dessen Angst vor den Konsequenzen eines sichtbaren Wutausbruchs
ihn jedoch vor genau diesem zurückhält. Er spuckt demnach nicht Gift und Galle sondern er „schluckt“ immer wieder Gift und Galle. Diese frisst er in sich hinein wo sie sich weiter tief in die Gewebe hineinfrisst.
Er wird in der Regel häufig krank, meist an Leber und Galle aber oft auch an den anderen dem Element Holz (Wut) zugeordneten Organen.
Also Hals-Nacken und Rücken Verspannungen, Schnupfen, gerötete Augen oder Allergien können ihn plagen. Meist sind es jedoch auch Rachen und Mandelentzündungen als Spiegelbild des gestörten „Ausdrucks“ bzw. der Blockierten Kommunikation. Zwar erspart er sich die Konsequenzen eines authentischen Herauslassens seiner Gefühle, dafür aber beraubt er sich seiner Wachstumsmöglichkeiten indem er den Herausforderungen aus dem Weg geht.  Er lässt zu, dass die Angst ihn blockiert und verbiegt und ihn damit von sich selbst entfernt. Damit wird sein Unzufriedenheitspotential steigen. Häufige Wind und Galle Krankheiten werden ihn immer wieder mit Signalen auf seinen mangelnden Ausdruck seiner Bedürfnisse und sein nicht gelebtes Leben hinweisen. Gleichzeitig ist sowohl der heiße als auch der kalte Choleriker gefordert die Ursachen der Wut zu betrachten und möglichst auszuschalten. Meist sind es Widerstände gegen Lebensumstände, Dinge oder Menschen mit denen man nicht einverstanden ist. Hier gilt es immer wieder Gelassenheit, Achtung und Respekt aufzubringen und in liebevollem Verzeihen positive Akzente zu setzen die jede Wut von vornherein gar nicht aufkommen lassen.

Sehr viele meiner Patienten leidet an einer Blockierung der Leberenergie die zu Windkrankheit führt. Ursache dafür ist meist eine emotionale Stauung bei der der Betroffene kein gutes Verhältnis zu seinen meist verdrängten Gefühlen hat. Da er Gefühle als etwas Unkalkulierbares fürchtet hält er sie bewusst unter Kontrolle nicht merkend wie er sich damit seinen Lebensraum einschränkt. Da eigene Lebensimpulse so ebenfalls nicht mehr wahrgenommen werden, lässt sich dieser Mensch leicht von anderen Menschen sowie von seinen eigenen eingefahrenen Verhaltensmustern fremdbestimmen. Das macht Wut, die jedoch nicht geäußert sondern rein gefressen wird. Könnte sie sich artikulieren würde soviel gestaute Energie freigesetzt werden, dass damit alle Grenzen gesprengt würden.
So bleibt der Mensch stecken im Sumpf seiner täuschenden Vorstellungen und bindet damit ein immenses brachliegendes Energiepotential das eigentlich gelebt werden will. Die dauerhaft herunter geschluckte Wut führt zu innerer Anspannung und der Mensch ist permanent overloaded, überladen mit seiner Fülle ungelebter Lebensimpulse und unerfüllter Wünsche und Phantasien.
Tiefe Unzufriedenheit ist das Schlüsselsymptom für die unerfüllten Lebensimpulse. Meist werden jedoch andere wie Ehepartner, Arbeitgeber oder sonstige Umstände für die eigene Misere verantwortlich gemacht.
Die Muskulatur ist der Hauptaustragungsort der inneren Anspannung. Bei der Frau sind es häufig noch das Praemenstruelle Syndrom, Dysmenorrhö und Kopfschmerzen die auf eine Leberstauung hinweisen.
Ist die Leberenergie nicht gestaut sondern massiv geschwächt, so hat auch das Leberbewusstsein keine Wurzeln. Die Wahrnehmung der Umwelt kann sich verfälschen, Gedanken schweifen, Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach und man wird unruhig, nervös und Reizbar. Unzufriedenheit macht sich breit aber es ist keine Energie da um Wut oder Ärger raus zulassen. Stille Frustration ist das Hauptmerkmal dieses Patienten. Wut kann auch ein angenehmer Schutz sein um eine tiefe Traurigkeit zu überdecken.

Die Herzemotion Freude
Indem man seiner Freude folgt, bringt man sich gewissermaßen auf eine Spur, die immer schon da war und auf einen gewartet hat. Das Folgen der Freude gleicht einer Erfrischung ( J.Campbell)

Freude  ist die Kraft des Herzens, das Elixier das die Herzenergie ernährt und das Herzbewusstsein stärkt. Die Freude des Herzen hat zu tun mit Lachen, Tanzen, Singen kurzum mit Lebenslust mit Mut und Liebe. Dies wiederum erfüllt mit Lebendigkeit, Leichtigkeit und „Heil – sein“. Lachen als die beste Medizin  ist eine der Sprachen des Herzens, hier jubelt etwas das viel größer ist als man es in dem Augenblick meist wahrnimmt.
Die Herzensenergie und alle ihr verwandten Gefühle der Liebe und des Mitgefühls sind der eigentliche Schlüssel zum Leben und  zur Heilung. Das gilt für den Patienten ebenso wie für den Arzt.  So heißt es, dass immer wenn man aus dem Herzen handelt ist immer auch ein Stück Himmel dabei. Ein volles Herz spricht und handelt authentisch, echt und ehrlich, aufrichtig und klar.
Freude lässt die Energie des Windes durch den Körper fließen, so dass er sich harmonisch verteilen und alle Strukturen durchdringen kann. Freude ist eine der fundamentalen Notwendigkeiten für alle intakten Funktionieren aller körperlichen Funktionen. So wie ein Sonnenstrahl oder ein Grashalm die Freude wecken kann, so weckt die Freude wiederum die Lebensgeister, vitalisiert und stärkt die Vielzahl der unsichtbaren Prozesse in unserem Körper.
Lachen
Lachen und Freude sind die Strahlen des Universums, die Melodie der Schöpfung, folgt man ihr und lebt im Einklang mit dem Augenblick und den Gesetzen der Natur so spielt sie im Chor des All-einen.
Das Lachen ist die sichtbare Äußerung des mit Freude erfüllten Herzens. Die Seele stimmt dann mit ein in den Klang und ist erfüllt von Liebe und Stärke.
Nichts in der Welt vermag Körper, Geist und Seele mehr miteinander zu vereinen und zu heilen als diese Melodie der Herzens und des herzhaften Lachens. Wo immer Liebe und Freude herrscht ist die Welt in ihrer Ordnung.
So haben auch die Tibeter religiöse und heilerische Rituale der Freude.
Ich selbst durfte einen Lama treffen, der einen Vortrag hielt und dabei mehr als die Hälfte der Zeit und herzhaft lachte. Ein ansteckendes ja fast heilendes Lachen erfüllte immer wieder aufs Neue minutenlang den Saal. Man erzählt von Sitzungen tibetischer Ärzte wo stundenlang nur gelacht wird. Danach ist alles gesagt. …..
Wenn die Freude dennoch in der Reihe der krankheitsauslösenden Faktoren steht, dann deshalb, weil ein zuviel oder ein zuwenig dieser Emotion das Gleichgewicht auf das empfindlichste stören kann. Ein Übermaß an Freude und ekstatischer Erregung führt zu Hitze und kann dazu führen, dass sich die Emotionen überschlagen. Das Herz schlägt zu schnell und stolpert, der erregte Mensch verliert seine Erdung, gestikuliert stark, redet schnell und laut, Unruhe, Hektik und Schwitzen sind ihm leicht anzusehen. Das starke Herzklopfen verursacht starke Angstsymtome und Ruhelosigkeit und Schlafstörungen verstärken sich. Fahrigkeit, Gedächtnis und Konzentrationsstörungen kommen hinzu.
Wird die innere Hitze zu stark treten alle Zeichen der Hitzekrankheit hinzu.
Auf der anderen Seite führt ein Mangel an Freude zu Verlust an Lebenskraft und Lebensmut. Die Lust am Leben versiegt in dem Maße wie sich das Herz entleert.  Ängste, Depressionen, Kurzatmigkeit und kalter Schweiß an Handflächen und Fußsohlen sind die Folge.

Die Erdemotion Sorgen/Denken/Grübeln
Die Mitte repräsentiert das Element Erde. Dies ist das Reich der Mitte. In ihr spiegelt sich der göttliche Wille. Hier nimmt er Form und Gestalt an. Somit ist  die Erdenergie eine Kraft, durch die sich das Neue manifestieren und materialisieren kann. So wie auch die Übergangszeiten von einer Jahreszeit in die Nächste der Erdenergie zugeordnet wird, so wird die realisierende Kraft der Erde immer dann wirksam wenn die Zeit reif für etwas Neues ist. Alle Übergangsphasen fordern daher eine starke Mitte um diese möglichst unbeschadet zu überstehen. Pubertät, Familiengründung, Wechseljahre, Mid-life-crisis sind Phasen wo verstärkt Fragen nach Sinn und Orientierung ins Bewusstsein drängen. Akzeptanz der Veränderung aller Dinge ist hier gefordert. Besonders zur Lebensmitte, die ebenfalls noch der Erdphase zugeordnet ist sind wir gefordert alte Strategien und Überzeugungen loszulassen und uns neu zu orientieren ? Ist dies mein Platz, wie kann ich ihn passender für mich machen, sodaß ich hier an diesem Platz zu dem Menschen werden kann der ich wirklich bin und das tun kann was wirklich zu mir passt. Jetzt beginnt die Phase die es mir ermöglicht ohne Überlebensängste und drückende berufliche Zwänge zu meinen Möglichkeiten und Leidenschaften vorzustoßen. Intuition ist gefragt und es gilt eine Mitte zu finden zwischen Impulsen der inneren Stimme und den Gedanken mit all den im Bewusstsein verankerten aber möglicherweise überholten Überzeugungen. In der Erdphase geben mir die Kinder zudem wichtige Hilfestellung. Sie geben mir die Möglichkeit weit reichender Reflexion und Lösung von bislang unverdautem.

Die Mitte ist das Zentrum der intuitiven Klarheit. So wie die Verdauungsorgane der Mitte vor allem Magen und Zwölffingerdarm die Aufgabe haben Klares und Trübes voneinander zu trennen, das Trübe auszuscheiden und das Klare aus der Nahrung zu assimilieren so hat die Mitte auch die Aufgabe Klares und Trübes in Form von Wahrheit und Täuschung voneinander zu trennen. Was will ich wirklich, wo unterliege ich alten Überzeugungen und Glaubenssätzen? Wo übertönen Gedanken und Vorstellungen mein eigendliches „Bauchgefühl“.
Ereignisse, Gefühle und Gedanken müssen von der Mitte einverleibt und verdaut werden, um dann wieder losgelassen werden zu können. Das wertvolle wird integriert und reift zu  eigener Überzeugung.
Hat ein Mensch Probleme sich mit Dingen abzufinden, sie zu verdauen, so schlägt dies auf die Mitte, ebenso wie die Kopflastigkeit des ewig Denkenden. Die Stärke der Mitte liegt in der Erdung, der Anbindung an das Göttliche bei gleichzeitigem Bodenkontakt. Hier finden Intuition und Gedanken ihr Gleichgewicht. Ist die Gedankenlast zu stark, geht dies auf Kosten der Intuition.  Gedanken werden schnell als Ablenkungshilfe missbraucht um Emotionen nicht aufkommen zu lassen. Meist sind sie jedoch Ersatz für reales Handeln und dienen dem Spannungsabbau. Da es zu unserer Zeit ausreichend auf diesem Feld zu tun gibt ist es kein Wunder, dass das Denken übermächtig wird und wir einem ständigen Geschwätz unserer eigenen Gedanken ausgesetzt sind.
Fängt ein Mensch an sich in übertriebener Weise Sorgen zu machen, beginnt er zu grübeln und kreisen seine Gedanken nur noch um ein und das gleiche Thema ohne dabei zu einem Ergebnis zu führen, so wird die Sorge zur Last und beginnt das innere Gleichgewicht zu stören. Schleimkrankheiten entstehen.
Endloskreisender Gedankenmüll verhält sich wie organischer Müll, d.h. wie schlechte Ernährung. So wie diese ausgeschieden werden muss, so muss auch der Gedankenabfall das System verlassen, da er sich sonst im Körper anreichert und das System der Mitte überlastet.
Der betroffene Mensch wird durch die Endlosschleifen seiner Gedanken lethargisch, müde und mürbe. Er klebt an den Gedanken fest und auch der Energiefluss im Körper wird „klebrig“ und „schleimig“. Die eigentlich nötige Handlung wird durch Denken ersetzt.
Der Körper wird schwerfällig und die Gedankenprozesse führen zu tieferer Versumpfung.
Jeder Lösungsversuch, jeder Versuch einen neuen Weg einzuschlagen scheitert an Antriebslosigkeit und am „ja aber...“ Schließlich werden die Gedanken unscharf, eingetrübt und wirr. Tatkraft schwindet jetzt gänzlich. Man lebt an seinen Möglichkeiten, Talenten und Potentialen vorbei und findet nicht zudem was man wirklich will, was wirklich gut und richtig ist. So weicht man zunehmend aus auf Ersatzbefriedigungen, die aber Unzufriedenheit nur noch stärker werden lassen. Da Dinge nicht verdaut werden sammelt sich unnützer und schädlicher Ballast an, der die Milz weiter überfordert und ihre Kraft nimmt

Tief verfangen in der Schleimkrankheit schlürft der Befallene nur noch im Schlafanzug zwischen Kühlschrank und Fernseher hin und her, hin und her.

So wie der Schleim langsam auf allen Ebenen Überhand nimmt, so tut er dies möglicherweise auch in den Atemwegen oder in Form von Schweregefühl und Ödemen in den Beinen.  Völlegefühl, Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Abgeschlagenheit, Übelkeit sind die häufigsten Symptome. Auch Übergewicht, schlechtes Bindegewebe und Zellulitis finden sich häufig.

Die Lungenemotion Trauer
Trauer ist assoziiert mit dem Herbst, der Jahreszeit in der die Säfte der Natur trocken werden und sich die Wurzeln der Pflanzen zu Überwintern zurückziehen. Äußere Aktivitäten nehmen ab, alles strebt nach Rückzug und Nach-innen-Gehen. Gleichzeitig ist der Herbst die Zeit der Ernte wo das was im Frühjahr ausgesät wurde und im Sommer zur Blüte reifte und nun geerntet wird.
Die Loslassorgane Dickdarm,Haud und Lunge sind die Organe die die Tränen der Trauer weinen. Es schmerzt wenn ich etwas verliere. Durch die Phase der Trauer in der mir die Tränen in der Regel helfen sollen den Schmerz nach und nach wegzuspülen. Trauer ist von der Natur vorgesehen um in einem tief durchwanderten Tal einen Abschied zu vollziehen der es ermöglicht wieder ganz (heil) zu werden um sich wieder dem „veränderten“ Leben anzupassen. Aber auch jeder Übergang in eine neue Lebensphase ist ein Abschied von der vorangegangenen.
Die frühe Kindheit ist voll von  Übergängen und Neuanfängen gerade dann wenn das Leben jeden Tag aus einer neuen Perspektive betrachtet wird ( und ist es nur der 1 mm Wachstum) und damit täglich neue Herausforderungen bereit hält. Rituale wie sie bei vielen Naturvölkern heute noch gefeiert werden (s.Pubertätsrituale), sind hilfreiche Instrumente, die es ermöglichen einen Abschied oder Verlust bewusst zu erleben, zu verdauen und schließlich loszulassen um offen und frei für das Neue zu sein. So öffnet der bewusst vollzogene Abschied bereits die Tür für den Neubeginn.

Die Lunge ist das Organ des Übergangs und der Transzendierung und gleichzeitig auch das Organ der Grenzen, d.h. der inneren und äußeren Abgrenzungen. Daher sind die Haut und  alle Schleimhäute sowohl der Bronchialwege als auch des Magen-Darm Traktes mit der Lunge assoziiert. Die Lunge ist für das Einatmen und Ausatmen zuständig. Wird der Atem zurückgehalten kommt es zu Problemen so wie es beim Asthmatiker z.B. deutlich wird. Er hält immer etwas Luft zurück bis ihm seine Aufgeblasenheit kaum noch Luft zum Ausatmen lässt. Er hält fest und kann nicht loslassen. Spiegelbildlich ist dies Ausdruck einer psychoemotionalen Blockade etwas festzuhalten und die Dinge nicht einfach geschehen lassen zu können. Damit sind Trauer und Nicht Loslassen Können letztlich eng miteinander verbunden. Loslassen ist demnach ein aktiver ja sogar produktiver und kreativer Akt. Umgekehrt sind Menschen, die nicht loslassen können oft in ihrer Kreativität und schöpferischen Potenz eingeschränkt und blockiert.
Jeden Menschen begleitet das Thema Loslassen ein ganzes Leben lang. Meist geht es dabei jedoch um emotionales Loslassen, um nehmen und geben und um kommen und gehen.

Der Psoriasis „Schuppenpanzer“ kann so auch als zusätzlicher Schutzpanzer gesehen werden um andere nicht an sich heran zu lassen. Alle Formen von Hautkrankheiten können mit Trauer assoziiert werden wie das Wort Neurodermitis (früher wurde es Psychodermitis genannt) schon impliziert.
Trauer kann sich aber auch in den Atemorganen als Bronchitis, Pneumonie, Asthma, Sinusitis oder Pollinose manifestieren. Der Dickdarm reagiert mit verschiedenen Formen der Colitis (z.B. Colitis ulcerosa) oder mit Verstopfung, dem häufigsten Zeichen des „Nicht Loslassen Könnens“.

Das Trauer dem Element Metall zugeordnet ist und damit auch der sog. Trockenheit  lässt sich aus folgendem ableiten.
Jede Trauer, die über eine individuell angemessene Zeit bzw. über das weitestgehend „normale“ Maß hinausgeht wendet sich gegen das Leben und spiegelt sich inder Körperlichkeit. Überschattet ein Ereignis der Vergangenheit unaufhörlich und permanent die Gegenwart, kann etwas Altes nicht losgelassen werden oder hält ein nicht vollzogener Abschied einen in der Vergangenheit zurück, so entzieht dies auf tiefer unbewusster Ebene dem Leben Kraft und Saft. Das Leben wird dürr und trocken was sich in trockener Haut, Reizhusten, trockenem Mund und Durst und natürlich Verstopfung äußern kann.


Krisen und Krankheiten sind der Dünger der Entwicklung. Sie fördern wie nichts anderes inneres Wachstum- allerdingst wollen die wenigsten von uns so schnell wachsen (R.Dahlke)

 

Die Nierenemotion Angst
Die Entwicklung der ererbten Eigenschaften, die Konstitution und die grundsätzliche Überlebensfähigkeit des Menschen  sowie der Fortbestand seiner Existenz sind letztlich abhängig von der gut funktionierenden Nierenenergie. Reproduktion, alle Geschlechtfunktionen und die Geburt sind daher von dem regelrechten Funktionieren der Nierenenergie abhängig.
Da die Niere die Lebensgrundlagen und damit das Überleben des Individuums sichert, dient auch die der Niere zugeordnete Emotion Angst der Sicherung der Existenz. Angst ist von der Natur aus vorgesehen um als Frühwarnsystem zu fungieren, damit rechtzeitig Abwehrmaßnahmen zur Sicherung des Lebens ergriffen werden wenn Gefahr im Anzug ist. So führt Angst ganz automatisch zu einer Vielzahl von vegetativen und somatischen Reaktionen, die alle  dem Ziel dienen, den Organismus zu schützen und ggf. auch kampfbereit zu machen.
Angst ist heute angesichts der Informationsflut der Medien zu einem neuen Gefühl von Unsicherheit und Unruhe geworden. Sie ist vielschichtig und blockiert unser Leben und unser Wachstum in selten da gewesener Weise. Gemeinsam ist allen Formen der Angst das sie wenn sie übermächtig  werden zu einer Störung der Mitte mit vielfältigen somatischen Reaktionen führen.
Angst kann in die Knochen die dem Körper Stabilität, Halt und damit Sicherheit geben fahren. Das Gefühl „Rückrat“ und Selbstvertrauen zu haben ist Ausdruck einer starken Nierenenergie. Ist jemanden das Rückrat gebrochen worden so hat seine Nierenenergie Schaden genommen (Bandscheibenvorfall). Sein Selbstvertrauen ist erschüttert. Er wurde anscheinend bis ins Mark getroffen. Krankheiten des Lendenwirbelbereichs, Ohren-und Zahnprobleme stehen neben Niere und Blase in enger Nähe zur Nierenenergie
Bei einer energetischen Leere der Nierenenergieflasche  empfinden sich die Betroffenen als diffus und ohnmächtig  gegenüber der Angst. Ihre Reaktionen sind in jeder Form scheu, eingeschüchtert und deutlich verlangsamt besonders dann wenn die Angst sich bereits über die Leberenergie ausgebreitet hat und diese in ihrer Impulskraft blockiert.  Im Sexuellen Bereich sind sie ebenfalls antriebsarm und blockiert was sich in Frigidität und Libidoverlust äußern kann. Bei einer strukturellen Leere der Angst hat diese eine Zielrichtung. Es ist in der Regel eine Phobie bzw. eine gezielte Angst vor etwas.Existenzangst, Flugangst, Spinnenangst, Platzangst oder Angst vor großer Höhe kann sich manifestieren und unter Umständen zu emotionalen Ausbrüchen in Form von Panikattacken führen.
Diese Form panischer Angst haben eine Dynamik in sich, die diese Menschen die Flucht ergreifen lässt. Sie geraten nicht in Erstarrung und Handlungsunfähigkeit sondern sie laufen davon und wirken dadurch natürlich lebendiger. Dennoch sind sie meist ruhelos, ungeordnet und fahrig. Durch oft wilden und ungezügelten Aktionismus wird die Angst überspielt. Der gesteigerte Antrieb ist meist aber nur von kurzer Dauer weil die strukturellen Ressourcen fehlen. Letztlich wird die Angst jedoch nicht verarbeitet wodurch sie sich immer tiefer im System manifestiert und auch immer häufiger zu Erschöpfung führt.

Kummer
Kummer hat keinen direkten Bezug zu einem einzelnen Element oder Energiekreislauf. Vielmehr kann er alle Organsysteme beeinflussen und schädigen. Dabei kann er vorherrschende Emotionen verstärken. Mit Kummer ist ein Zustand gemeint  wo man sich mit Wehmut und Sorgen im Herzen und im Kopf durch das Leben schleppt.
Die Folge ist eine Verlangsamung des Energieflusses bis hin zur völligen Stagnation der Lebenskraft. Eine Blockade des Energieflusses kann zusätzlich andere Emotionen verstärken. Tritt der Kummer z.B. zusätzlich neben Trauer auf, so verstärkt sich die Melancholie und Trauer, wenn der ohnehin durch die Trauer geschwächte Lungenkreislauf behindert wird und versiegt. Während das Grübeln den Fluss der Milzenergie behindert und damit dazu führt, das sich die Gedanken im Kreise drehen so dass man auf der Stelle tritt, verstärkt der Kummer diese Wirkdynamik so dass jede Bewegung ganz zum erliegen kommt.
Kummer kann auch das Herzensfeuer und damit die Lebensfreude zum Erlöschen bringen. Wenn Kummer das Herz verletzt blockiert auch die Herzenergie und das Herz wird wehmütig und schwer.

Schreck
Schreck ist das Gegenteil von Kummer. Hier kommt es nicht zu einer Stagnation der Energie sondern zu einer plötzlichen Entladung und Zerstreuung von Lebensenergie. Wenn jemand plötzlich aufspringt oder zusammenzuckt so fehlt dem Geist für einen kurzen Augenblick die Verankerung. Die Lebenskraft gerät in einen chaotischen und ungeordneten Fluss. So wie Vögel vom Baum durch einen Knall verscheucht werden, so wird auch die geistige Verwurzelung gelöst und Lebensenergie verstreut. Man kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Im Extremfall kann ein derartiger Impuls einen epileptischen Anfall (Schreck) auslösen. Ein Schreckimpuls kann emotionalen oder körperlichen Ursprungs sein. Auch eine Hitze oder eine Stauung im Leberkreislauf senkt die Toleranzgrenze und macht sensibel und empfindlich für ein Schreckerlebnis.

Emotionen als Chance               Es scheint als gäbe es eine innere „Sehnsucht“ nach Emotionen oder sollten wir lieber sagen nach karmischen Einschränkungen?  Eine Sucht Karma (emotionalen Anhaftungen, Erfahrungen) erleben zu wollen ?  Sie ist gewissermaßen Teil der Ursache unserer körperlichen Existenz. Wir können Leid und Krankheit reduzieren indem wir uns  Kraft klaren Bewusstseins und klar ausgerichteter Gedanken um eine Starke Mitte ernsthaft bemühen. Die 5 Emotionen führen trennen uns einerseits von unserem Potential indem sie uns aus der Mitte werfen, gleichzeitig aber führen sie uns in ihrer erlösten kraftvollen Form wieder zu uns selbst zurück wenn wir uns bewusst darum bemühen. Sie lassen uns oft bislang unbekannte Seiten erspüren und ermöglichen uns Erfahrungen, die wir ohne sie nicht hätten. Sie helfen uns bewusster die Dinge um uns und in uns wahrzunehmen und achtsamer unsere Sinne zu empfinden. So bieten sie uns die Chance an uns selbst zu wachsen und zu mehr Bewusstheit zu reifen.

Jedes der 5 Elemente verfügt über eine starke zielgerichtete Kraft. Oft schlummert diese unbemerkt in uns und wartet nur darauf im richtigen Moment wieder zum Zuge zu kommen. Auf diese Kraft können wir unser Bewusstsein fokussieren. So können wir Kraft unserer Bewußtseinsausrichtung das geschwächte Element und damit die überschäumende Emotion wieder ins Gleichgewicht bringen.So wie das Licht über die Dunkelheit und die Liebe immer über den Haß  siegt so sind auch die Elemente von einer unsichtbaren aufwärtstrebenden Kraft beseelt.  Intuition drängt über Verstand (Erde), Loslassen über Festhalten (Metall), Vertrauen über Angst ( Wasser), mutiges Annehmen über Wut (Holz) und leidenschaftliche Fülle über Mangel (Feuer). Das Rad dieses Energiekreislaufs kann an jeder Stelle wieder angekurbelt werden. So löst sich Stagnation auf und neues kann entstehen.
Es liegt in unserer Hand unsere Intentionen neu auszurichten indem wir uns unserer Vorurteile, Überzeugungen, Gewohnheiten, emotionalen Anhaftungen ebenso wie Trägheit, Faulheit, Stolz, Arroganz, Hass usw. (unser bestehendes Karma) bewusst  zu werden und sie einer grundlegenden Wandlung unterziehen.

Auf den Punkt gebracht

Die 5 Grundemotionen gehören daher zu den stärksten krankheitsauslösenden Faktoren. Wenn wir dauerhaft gesund und stabil in unserer Mitte bleiben wollen müssen wir unsere Aufmerksamkeit verstärkt auf den Ausgleich und das Beherrschen negativer Emotionen leben. Jeder Emotionen gehen Gedanken voraus. Diese sind von unserem Geist und dem dahinterstehenden Bewusstsein durch Achtsamkeit und Disziplin steuerbar. Die Kenntnis der Wirkungsweise der 5 Elemente hilft uns, diese gezielt als Werkzeug zu benuten um  Leidenschaft, Intuition, Loslassen, Vertrauen und Mut zu verstärken.